Globalisierung zähmen und die Früchte ernten.
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2. Juni 2011 ... Chinas Wirtschaftswachstum - Globalisierung zähmen. Globalisierung zähmen und die Früchte ernten. - DAS BUCH ...
23. Dez. 2010 ... Globalisierung dich zähmen und sterben Früchte ernten Bretton - Woods... China und ... noltefranz.typepad.com/blog/.../quo-vadis-europa-ein-jahr-im-zeichen-des-perfekten-konjunktur-v-financial-times-deutschland-23-de... –
10. Dez. 2010 ... China rüstet sich zur Weltmacht | FTD.de noltefranz.typepad.com/blog/2010..der-nobelpreis-ermutigt-die-chinesen-sich-zuengagieren-
4. Nov. 2010 ... Lasst Obama nicht hängen angesichts Amerikas aktueller Schwierigkeiten. ... Globalisierung zähmen und die Früchte ernten ... noltefranz.typepad.com/blog/2010/.../lasst-obama-nicht-hängenftd
15. Okt. 2010 ... Exportweltmeister China will sich auf dem Weg zur ...
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Okt. 2010 ... Globalisierung zähmen und die Früchte ernten noltefranz.typepad.com/blog/2010/global-plan-for-recovery-and-reform-2009-die-politiker-beim-wort-nehmen-we-the-leaders-of-th...
28. Sept. 2010 ... Die Welt im Währungskrieg FTD 28.09.2010 Von Barbara ...noltefranz.typepad.com/blog/2010/.../die-welt-im-währungskrieg.html –
25. Sept. 2010 ... Sign in withTypePad Facebook Twitter and more ...franznolte: Warum nennen Sie nicht einfach Ihren Namen und… noltefranz.typepad.com/blog/2010
24. Sept. 2010 ... „Tagtäglich sterben laut Unicef weltweit 24 000 Kinder an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten… Sign in with TypePad Facebook Twitter
19. Sept. 2010 ... Glückwunsch, liebe Leser! via noltefranz.typepad.com seit Januar 2007 steht das Buch ... Globalisierung zähmen und die Früchte ernten
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Es Twittert mal wieder.
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ganz gewaltig worldwide.
hackerarlarm !
YOUTUBE spielt dieses schmutzige Spiel nicht mit!
Danke YOUTUBE!
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Angreifer aus den dunkelsten Nieschen des Internets versuchen, auf "eine gefälschte oder potentiell gefährliche Version von fr.twitter.com zu locken.“
Twitter beginnt, " @franznolte " alias " boltefritz " zu beschützen:
Danke TWITTER !
Twitteruser gibt sein Paßwort korrekt ein:
Das stimmt nicht!
Das Paßwort ist hundertprozentig richtig.
4. Juni 2011… Was sind schon 1 000 000 000 000 Dollar? .... 2010 ist nach der Krise und 2007 war vor der Krise Eine Rück- und Vorrausschau Cyberkriegern ... franznolte: Warum nennen Sie nicht einfach Ihren Namen und . ... noltefranz.typepad.com/blog
Cyberkriegern gelingt bei BING Angriff auf Globalisierung zähmen. Februar 15, 2011 // ...Globalisierung Zahmen und sterben Früchte ernten ...
Now it has happened ... I'm sorry ... obscure forces, hidden in the ambush of the internet, have managed to slow down my website as strongly that writing is no longerpossible in Typepad. Thank You Typepad and friends. Please, visitmy second blog:
4. Juni 2011 ... Wer hat die Macht, in eine Suchmaschine einzudringen und den Titel meines Buches "Globalisierung zähmen und die Früchte ernten" umzuändern ...
4. Juni 2011 ... Globalisierung zähmen und die Früchte ernten. ... Suggestions: Go to noltefranz.typepad.com/blog/; Search on Google: Google. Suchergebnisse: ...
Source: kapitaltransfer - Google Blogsuche | 03.09.2010 | 20:02:48. Kapitaltransfer Technologietransfer - Gobalisierung zähmen Globalisierung zähmen und die ...
Bretton - Woods II Nimmt Konkrete Gestalt einer. Eine globale Wirtschaft ist im neuen Entstehen. Zerfällt der US-Dollar als globale Leitwährung? 02.April 2009 ... China und ... noltefranz.typepad.com/blog/2010/10 / Bretton - Wald -ii-gobalisierung-Zahmen-Kann-sterben
Globalisierung Zahmen und sterben Früchte ernten... Lokomotive für Weltwirtschaft endgültig sterben ab. Chinas ... Bretton - Woods II : Der Weltfinanzgipfel der G-20 02. April 2009 London : "globalen Plan für Erholung und Reform 2009 " ... noltefranz.typepad.com / blog
Cyberkriegern gelingt weiterer Angriff auf die Freiheit des ...
9. Apr. 2011 ... Globalisierung Zahmen und sterben Früchte ernten ... Gobalisierung Das war ich nicht! „Gobalisierung sterben“ ist nicht von mir!
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9. Okt. 2010 ... franznolte schrieb ... Warum wurde meine idR über GLS Abgelehnt? Wir Haben mehr Informationen hier. 9. Oktober 2010 um 09.55 Uhr Hallo, ... noltefranz . TypePad . com / blog /.../ franznolte -schrieb-hallo-lieben-Freunde-of-TypePad-die-autorisierung-ihrer-kreditkarte-ist-fehlgeschlag ... - Im Cache
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Bretton - Woods II: Der Weltfinanzgipfel der G-20-02. April 2009 London: "Sicheres Plan für Erholung ... und Reform 2009 " noltefranz . TypePad . com / Blog ...
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7. Januar 2009 ... 101. Airborne DIV - 8. Januar 2009 um 10:14 ...... Das ist das Textbuch, und alles was wir sehen in der Linken Stil des Diskurses zeigt es. ...... Nolte nur Angebote in Fakten, das ist, wie er weiß, dass Obama alle besitzt ...... Franz - FYI, "Neocons" (nicht sicher, dass Sie wirklich wissen, was man ist) würde ...bighollywood.breitbart.com / ... / my-Interview-mit-Sarah-Palin / -
Rückblick nach der Krise
Ein Jahr im Zeichen des perfekten Konjunktur-V
Financial Times Deutschland
23. Dez. 2010
Von Martin Kaelble
„Das Jahr eins nach der historischen Krise lässt sich mit einem einzigen Buchstaben beschreiben: einem V. Egal ob es sich um Stimmungsindikatoren, Exporte oder Industriedaten handelte, die Diagramme kannten vielerorts nur eine Richtung - nach oben. Und so steht am Jahresende fest:
Das Schlimmste ist ausgeblieben, ein Déjà-vu der 30er Jahre vorerst vom Tisch. Statt einer zähen Dauerkrise folgte dem tiefen Einbruch eine beispiellose Aufholjagd in weiten Teilen der Welt.
So wurde 2010 zum Jahr der Entwarnung - ein zwölf Monate währender Beweis, dass die Lehman-Pleite in erster Linie ein Vertrauensschock war, von dem sich die Weltwirtschaft schneller erholte als so mancher dachte.
Rund um den Globus legte die Wirtschaftsleistung in den meisten Ländern nach dem schweren Einbruch 2009 wieder zu.
Ein Schock mit bleibenden Folgen allerdings - in Form von Staatsfinanzen, die durch enorme Krisenkosten aus dem Ruder gelaufen sind. Sie sorgten auch 2010 für dramatische Momente am Rand des Abgrunds…
US-Finanzminister Timothy Geithner scheiterte beim G20-Treffen in Korea mit seinem Vorschlag, Unter- und Obergrenzen für Leistungsbilanzdefizite und -überschüsse festzulegen.
Doch das Thema globale Ungleichgewichte dürfte als eines der großen ungelösten Probleme das Jahr 2010 überdauern…
Die größte Volkswirtschaft der Welt verharrte 2010 in einem Teufelskreis. Die Krise am Häusermarkt in den USA ist immer noch nicht ausgestanden, was nicht nur Konsumenten, sondern auch Regionalbanken belastet. Sie sind für die Finanzierung des Mittelstands zentral, der wiederum entscheidend für dieSchaffung von neuen Arbeitsplätzen ist. Ohne neue Jobs blieb die Stimmung der Verbraucher mäßig und die Erholung damit kraftlos - denn der Konsum steuert zwei Drittel zum US-BIP bei.
So löste ein anderes Land 2010 die USA als Lokomotive für die Weltwirtschaft endgültig ab. Chinas Wirtschaftsleistung legte voraussichtlich um über zehn Prozent zu - und zog mit seiner Nachfrage Exportnationen wie Deutschland mit sich…“
„Die Musik der Weltwirtschaft spielt künftig in Asien - heißt es seit Jahren. 2010 ist diese Zukunft ein großes Stück näher gerückt.
China lieferte nicht nur einen wichtigen Beitrag zur globalen Erholung. Die seit diesem Jahr zweitgrößte Wirtschaft der Welt gab vielmehr den Takt vor. Im Gleichlauf expandierten die eng mit China verknüpften Industrien im restlichen Asien. Ob Taiwan, Südkorea, Singapur oder Thailand - sie alle verbuchten kräftige Zuwächse nach dem deutlichen BIP-Einbruch im Jahr zuvor.“
Davon profitierte insbesondere die deutsche Wirtschaft. Deren Exportprodukte sind mit einem hohen Anteil an Investitionsgütern optimal zugeschnitten für die fernöstliche Nachfrage nach neuen Autos und Maschinen. Asiens Bedeutung für deutsche Exporteure ist dadurch 2010 sprunghaft gestiegen - Tendenz steigend: Schon im kommenden Jahr dürfte China zu Deutschlands zweitwichtigstem Absatzmarkt nach Frankreich aufrücken.“
„2009 lag das globale Handelsvolumen mehr als zwölf Prozent unter dem Vorjahr. Im Mai vergangenen Jahres war der Tiefpunkt erreicht - und eine fulminante Aufholjagd konnte beginnen. Die Welthandelsorganisation WTO rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg um 13,5 Prozent. Insgesamt fehlt nicht mehr viel, und die alten Höchststände im Handelsvolumen sind wieder erreicht. So glich am Ende des Jahres auch die Entwicklung des Welthandels seit Vorkrisenzeiten einem V. Dabei legte der Handel der Industrieländer deutlich langsamer zu, als der der Schwellen- und Entwicklungsländer.
Die Strukturen in den weltwirtschaftlichen Handelsströmen haben sich verschoben. Die Schwellenländer, vor allem in Asien, haben an Gewicht gewonnen.“
Rolf Becker, Martin Kaelble
Have a look what happens:„ She Scheinen in Wellen zu Kommen - so etwa Alle Paar Jahre.etwa Alle Paar Jahre. Trotzdem Hut China Jahr für Jahr sterben Höhle Neinsagern Stirn geboten, geblieben ist… Und stirbt dürfte Sich arbeitsstelle… China der gefürchteten "falle des Mittleren Einkommens" zum Opfer gefallen könnte, sterben Manch Ein Entwicklungsland aus der Spur geworfen Hut… Aber sterben Meisten von ihnen resultieren aus unangebrachten Verallgemeiner ungen. Hier Sind Zehn Gründe,Warum Wir Höhle Zustand der Chinesischen Wirtschaft Auf der Grundlage Nicht von erfahrungen Anderer Länder Beurteilen Konnen: “
27 May 2011
Von Stephen S. Roach
„ Die China-Zweifler sind zurück. Sie scheinen in Wellen zu kommen – so etwa alle paar Jahre. Trotzdem hat China Jahr für Jahr den Neinsagern die Stirn geboten, ist auf Kurs geblieben und bleibt weiterhin das beeindruckendste Entwicklungswunder der modernen Zeit. Und dies dürfte sich fortsetzen.
Hier sind zehn Gründe, warum wir den Zustand der chinesischen Wirtschaft nicht auf der Grundlage von Erfahrungen anderer Länder beurteilen können:
- Strategie. Der kürzlich beschlossene zwölfte Fünfjahresplan könnte einen Übergang vom hochgradig erfolgreichen Produktionsmodell der letzten dreißig Jahre hin zu einer blühenden Konsumwirtschaft einleiten, und damit einen strategischen Wendepunkt darstellen.
- Disziplin. Nach vielen Turbulenzen, insbesondere während der Kulturrevolution der 70er Jahre, steht für Chinas FührungStabilität an erster Stelle. Diese Disziplin half China während der Krise von 2008-2009 sehr dabei, schädliche Auswirkungen zu vermeiden. Auch im Kampf gegen Inflation, Spekulationsblasen und sinkende Kreditqualität ist sie hilfreich.
- Durchsetzungskraft. Chinas Ausrichtung auf Stabilitätbesteht nicht nur aus leeren Worten. Die Reformen der letzten 30 Jahre haben die Wirtschaftskraft des Landes zum Leben erweckt. Unternehmen und Finanzmärkte wurden optimiert, und weitere Reformen sind unterwegs. Außerdem hat China aus vergangenen Krisen gut gelernt und ist in der Lage, bei Bedarf seinen Kurs zu wechseln.
- Rücklagen. China profitiert von einer inländischen Sparquote von über 50%. Diese lieferte die Investitionsgrundlage für die wirtschaftliche Entwicklung und vergrößerte dieFremdwährungsreserven als Schutz vor externen Schocks. China hat nun die Möglichkeit, etwas von diesem Überschuss einzubehalten, um einen Übergang zu interner Nachfrage zu fördern.
- Migration vom Land in die Städte. In den letzten dreißig Jahren stieg in der chinesischen Bevölkerung der Anteil der Stadtbewohner von 20% auf 46%. OECD-Schätzungen zufolge könnten in den nächsten zwanzig Jahren weitere 316 Millionen Menschen vom Land in die Städte ziehen. Diese nie dagewesene Welle von Urbanisierung bietet eine solide Grundlage für Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau. Ängste vor übermäßigen Investitionen und “Geisterstädten” richten sich auf die Angebotsseite, ohne die steigende Nachfrage angemessen zu berücksichtigen.
- Entwicklungspotenzial – Konsum. Der private Konsum hat am chinesischen BIP lediglich einen Anteil von 37% – der geringste Wert aller großen Volkswirtschaften. Durch denSchwerpunkt auf Schaffung von Arbeitsplätzen, Lohnerhöhungen und soziale Sicherung könnte der zwölfte Fünfjahresplan eine bedeutende Steigerung der Konsumentenkaufkraft auslösen…
- Entwicklungspotenzial – Dienstleistungen. Nur 43% des chinesischen BIP wird durch Dienstleistungen erbracht – was deutlich unter dem globalen Durchschnitt liegt. Dienstleistungen sind ein wichtiger Bestandteil von Chinas Konsumförderungsstrategien… In den nächsten fünf Jahren könnte der Anteil der Dienstleistungen am chinesischen BIP stärker steigen als die momentan geplanten vier Prozentpunkte. Dies ist ein arbeitsintensives, ressourceneffizientes und umweltfreundliches Wachstumsrezept – genau das, was China für die nächste Phase seiner Entwicklung braucht.
- Ausländische Direktinvestitionen. Das moderne China war lange Zeit ein Magnet für globale multinationale Konzerneauf der Suche nach Effizienz und einem Einstieg in den bevölkerungsreichsten Markt der Welt. Durch solche Investitionen erhält China Zugang zu modernen Technologien und Managementsystemen – Katalysatoren für wirtschaftliche Entwicklung…
- Ausbildung. China hat enorme Anstrengungen zur Bildung von Humankapital unternommen. Die Alphabetisierungsrate von Erwachsenen liegt heute bei fast 95%, und die Einschreibungsquote für höhere Schulen stieg auf 80%... Auf chinesischen Universitäten machen heute jährlich über 1,5Millionen Ingenieure und Wissenschaftler einen Abschluss.
Das Land ist auf dem besten Weg hin zu einer wissensbasierten Volkswirtschaft.
- Innovation. Im Jahr 2009 wurden in China etwa 280.000 inländische Patente angemeldet. Damit befindet sich das Land hinter Japan und den USA weltweit an dritter Stelle… Gleichzeitig strebt China bis 2015 einen Anteil von Forschung und Entwicklung am BIP von 2,2% an – doppelt soviel wie 2002. Dies entspricht dem neuen Schwerpunkt des zwölften Fünfjahresplans auf “aufstrebende strategische Industrien” – Energieeinsparung, Informationstechnologie der neuen Generation, Biotechnologie, Produktion hochwertiger Güter, erneuerbare Energien, neuartige Materialien und Autos mit alternativen Kraftstoffen. Diese sieben Industriezweige haben momentan einen Anteil von 3% am chinesischen BIP. Die Regierung strebt bis 2020 eine Erhöhung auf 15% an, was einen bedeutenden Aufstieg in der Wertschöpfungskette darstellen würde.
Der Yale-Historiker Jonathan Spence warnt seit langem davor, dass der Westen China unter denselben Voraussetzungen beurteilt wie sich selbst. Die Masse der Chinazweifler heute ist dafür typisch. Ja, gemessen an unseren Standards sind die Ungleichgewichte Chinas instabil und nicht nachhaltig. Tatsächlich ging der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao mit einer ähnlichen Kritik an die Öffentlichkeit. Aber dies ist der Punkt, warum China so anders ist.
Das Land nimmt diese Bedenken tatsächlich ernst. Im Gegensatz zum Westen, wo von Strategie überhaupt keine Rede mehr sein kann, gestaltet China den Übergang anhand eines Systems, um seine Nachhaltigkeitshindernisse zu lösen. Im Gegensatz zum Westen, der in einer dysfunktionalen politischen Patsche sitzt, verfügt China sowohl über die Disziplin als auch über die Mittel, seine Strategie erfolgreich durchzuführen. Dies ist nicht die Zeit dafür, gegen China zu wetten.
Copyright: Project Syndicate, 2011.
www.project-syndicate.org
Aus dem Englischen von Harald Eckhoff
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Aus dem Englischen von Harald Eckhoff
FTD
15. Apr. 2011
Von Thomas Fricke
„ Über Jahrzehnte galt Chinas Konkurrenz für Europäer wie Amerikaner als Schrecken und Reformdruckmittel. Doch nun naht eine spektakuläre Zeitenwende.
Und gewinnen könnte Europa.
Kaum ein Phänomen hat die Wirtschaftspolitik der westlichen Welt in den vergangenen 30 Jahren so geprägt wie Chinas gefühlter und tatsächlicher Siegeszug. Asiens Billigkonkurrenz ist für den Niedergang alter europäischer Stahlhersteller verantwortlich wie für das Verschwinden etlicher Textilbetriebe. Jahrelang musste die "gelbe Gefahr" als Schreckgespenst herhalten, um Belegschaften zu Lohnverzicht zu bringen, Sozialausgaben zu kürzen und eine Agenda 2010 zu preisen… Das ist nun vorbei. Was sich seit einiger Zeit andeutet, hat nach Ausbruch der Finanzkrise eine spektakulär neue Dimension erreicht. Der China-Absatz westlicher Firmen hat sich in kurzer Zeit derart beschleunigt, dass sich die Vorzeichen, bei gleichzeitig schwindenden asiatischen Kostenvorteilen, umkehren.
Eine ganz neue Phase der Globalisierung
Plötzlich ist das riesige China ein ganz neuer Wachstumsfaktor - aber für das Ausland. Und das leitet nach 30 Jahren Angst eine ganz neue Phase der Globalisierung ein - in der die am meisten profitieren, die unter der Billigkonkurrenz am meisten litten: etwa Europas aktuelle Krisenländer. Deutschlands Verkaufszahlen nach China steigen zwar seit Jahren, nur seit Anfang 2009 haben sie sich um noch mal rund 75 Prozent erhöht. Atemberaubend. Und das ist nicht nur ein deutsches Phänomen. Einen ähnlichen Schub erleben Frankreichs Exporteure. Nimmt man die beiden asiatischen Märkte zusammen, kaufen Chinesen und Inder weltweit mittlerweile 60 bis 70 Prozent mehr ein als die reichen Deutschen. Anfang 2009 waren es gerade 20 Prozent mehr…
Enormes Konjunkturprogramm stützt Binnennachfrage und Import.
Ein Teil des China-Booms dürfte sich dadurch erklären, dass die Pekinger Regierung in der Finanzkrise auf ein enormes Konjunkturprogramm setzte, mit dem die Binnennachfrage - und damit auch der Import - gestützt wurde. Der Exportüberschuss ist stark geschrumpft. Dahinter steckt aber ein tieferer Trend, schreibt Véronique Riches-Flores, Ökonomin bei der Société Générale (SG), in ihrer eindrucksvollen Studie "The New Chinese Landscape": der Wandel Chinas von der Export- zur Konsummaschine - und zwar dank steigender Einkommen und politischer Zielsetzung. Noch vor zehn Jahren sei Chinas Automarkt kleiner gewesen als der französische. Heute sei er neunmal so groß. Vergangenes Jahr dürften die Chinesen erstmals genauso viel zum globalen Konsumanstieg beigetragen haben wie die US-Amerikaner. Dabei sind die Pro-Kopf-Ausgaben der Asiaten immer noch bescheiden, schreibt Riches-Flores…
Chinas Wettbewerbsvorteil schrumpft.
Nun muss das noch nicht heißen, dass ausländische Anbieter davon profitieren. Nur spricht auch hier einiges für einen Wandel. Denn Chinas Firmen konzentrieren sich schon jetzt zunehmend auf die Binnenwirtschaft, wie es die deutschen im Einheitsboom taten. Zudem schrumpft Chinas Wettbewerbsvorteil - weil mit dem Wachstum auch die eigenen Ansprüche (und Kosten) wachsen. Das Preisniveau in den Schwellen- und Entwicklungsländern hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt - während es in der Euro-Zone nur um 23 Prozent stieg. Und: Chinas (Billig-)Preissetzungsmacht scheint zu schwinden. Seit 2005 konnten EU-Firmen ihre Exportpreise in China um fast 40 Prozent anheben, doppelt so stark wie in anderen Ausfuhrmärkten…
Europas Firmen profitieren.
Demnach profitieren Europas Firmen schon jetzt davon: Die Ergebnisse fallen besser aus als anderswo. Weil sie gerade da ziemlich gut aufgestellt sind, wo sich Chinas Wandel am meisten bemerkbar macht. Trotz aller Billigkonkurrenz kommt immer noch gut ein Drittel aller Maschinen weltweit aus dem Euro-Raum. Bei Autos sind es mehr als 40, bei Chemieprodukten sogar 50 Prozent. Und selbst bei Textilien liegt der Euro-Anteil noch bei einem Viertel. Darauf lässt sich aufbauen. Und das liegt nicht nur an Deutschland. Spaniens Export nach China ist von 2001 bis 2009 um jährlich 23 Prozent gewachsen, etwas stärker als der deutsche. Die Franzosen kommen auf 19, die Italiener noch auf 15 Prozent.
Chinas neuer Konsum passt gut dazu, was Europäer anbieten
Und es spricht viel dafür, dass Chinas neuer Konsum gut dazu passt, was Europäer anbieten - jenseits deutscher Maschinen, die vom bisherigen Investitionsboom am meisten profitierten. Jetzt geht es um Chinas boomende Mittelschicht: um solide Haushaltsgeräte, höherwertige Autos, Markenbekleidung, Wein oder Pharmazeutika. Das freut Italiener, Franzosen und Spanier - die bislang unter der chinesischen Billigkonkurrenz am meisten litten, während die Deutschen mit ihrer Qualitätsspezialisierung schon immer geschützt waren. Schon jetzt steht Frankreich für 60 Prozent aller Wein- und Spirituosenimporte der Chinesen.
Nachfrage in China bei erholter europäischer Wettbewerbsfähigkeit.
Eine gut zugeschnittene und beschleunigte Nachfrage in China - bei zugleich erholter europäischer Wettbewerbsfähigkeit. Das werde die globalen Spielregeln komplett ändern, findet Riches-Flores. Bis 2020 könnte sich Chinas Anteil am deutschen Export auf 15 Prozent verdreifachen. Ähnliche Zuwächse sind für andere Euro-Länder zu erwarten. Gut möglich ist, dass Chinas Wandel das strukturell angelegte Wirtschaftswachstum im Euro-Raum bis 2020 um jährlich 0,25 bis 0,4 Prozentpunkte beschleunigt. Das schafft Millionen Jobs.
Es war aus deutscher Sicht schon immer reichlich absurd, Chinas Wirtschaft zur Bedrohung hochzustilisieren. Jetzt könnte Chinas neues Wachstumsmodell sogar im Krisenfall helfen.“
Ein Buch, das komplett online zur Verfügung steht.
www.globalisierung-zaehmen.de
- „Es scheint, als verringere das „globale Wirtschaftswachstum“ in Zukunft immer mehr die Armut in der Welt und besonders in den Schwellen- und Entwicklungsländern,
- während es gleichzeitig den Lebensstandard in den reichen Ländern drückt.
- Eine globale "new economy" ist im Entstehen…
- Während die Finanzgeschäfte von Investmentbanking , Versicherungen, Finanzinvestoren,"hedge-fonds" und von "private-equity" blühen und die globalen Konzerne glänzende Gewinne machen,
- sind die Bürger in den reichen Industrieländern die Geschädigten, die Immobilien-Schulden anhäufen, Kaufkraft, Kreditwürdigkeit, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze verlieren.
- Das Mindeste sind Mindeststandards und Mindestlöhne . Ein sozialer Ausgleich als Entschädigung für den Verlust von Lebensqualität im Gefolge von neoliberaler Globalisierung wird immer dringender.
- Die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen gewinnen Millionen Arbeitsplätze, zunehmende Kaufkraft, soziale Sicherheit, technolog-isches Wissen und häufen immer mehr Reichtum und Währungsreserven an im Zuge einer
- globalen "new economy" , die sich am Wachstum der Volkswirtschaften orientiert und nicht zuallererst am Profit des Einzelnen.
- Die wirtschaftlichen und politischen Kraftlinien in der Welt sind dabei, sich zu verschieben,
- ebenso wie die Wertvorstellungen über ökonomisches Handeln."
8. Juni 2011
Von Christoph Hein
„Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono bezeichnete bei der Jahrestagung der südostasiatischen Staaten am Wochenende die Inflatioals das brennende Problem der Region…
Asien stöhnt unter dem Preisdruck…
Vier asiatische Zentralbanken erhöhten vergangene Woche die Zinsen. Australien,China, Korea, Malaysia, die Philippinen, Taiwan und Thailandwerden bis zum Sommer weitere Zinsschritte machen. Sie hätten längst handeln müssen.
Der Preis einiger Grundnahrungsmittel hat sich in Jahresfrist verdoppelt.
Drei Kräfte wirken auf die Preise:
- Naturkatastrophen und eine schlechte Infrastruktur verknappen das Angebot.
- Die veränderte Lebensweise einer wachsenden Mittelschicht führt zu steigender Nachfrage.
- Und der hohe Ölpreis treibt - trotz der jüngsten Korrektur - die Logistikkosten.
Die Asiatische Entwicklungsbank warnte gerade, dass im Falle weiter steigender Preise wieder 200 Millionen Asiaten unter die Armutsgrenze von 1,25 Dollar täglich gleiten könnten, die sie schon überwunden glaubten.
Das Risiko ist deshalb so hoch, weil
- die Armen bis zu 60 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen…
- Im Zeitalter des Internet hilft derweil keine Zensur mehr, die Kunde vom Aufbegehren in Ägypten oder Tunesien von den Asiaten fernzuhalten.
Der Weg, den die asiatischen Notenbanken nun eingeschlagen haben, ist aber steinig. Viele von ihnen stehen unter Kontrolle der Regierungen und können nicht unabhängig handeln.
- Zudem locken höhere Zinsen weiteres Kapital an. Gefährlicher sind die heißen Gelder, die Spekulanten in die Länder Asiens pumpen. Ein weiter steigender Außenwert asiatischer Währungen könnte die Spekulation doppelt belohnen.
- Die wachsende Liquidität aber treibt die Preisspirale weiter an, etwa über den Immobilienmarkt. So ist das hässliche Wort der
- Kapitalverkehrskontrollen wieder hoffähig geworden. Etliche Länder Asiens haben unterschiedliche Einschränkungen des freien Kapitalverkehrs schon vorgenommen. Weitere dürften folgen…
- asien-unter-inflationsdruck
31. Mai 2011
von Martin Kaelble und Mathias Ohanian
Die Ära chinesischer Billigproduktion für alle Welt neigt sich dem Ende zu. Immer mehr Firmen in Fernost beklagen steigende Lohnkosten.
- Seit 1999 sind die Löhne in China um über 300 Prozent gestiegen.
Mit dem anhaltenden Preisschub verändern sich die Regeln der Globalisierung.
- Knapp drei Jahrzehnte lang hatte die billige Produktion in Asien diePreise für Konsumgüter und Arbeit weltweit gedämpft. Der Lohndruck in China droht nun auch in den westlichen Ländern den Preisanstieg zu beschleunigen.
"Weltweit wurde die Inflation in den vergangenen Jahren durch Billig-produktion in den Schwellenländern, namentlich China, gedämpft", sagte Bert Rürup, Vorstand der Beratungsfirma Maschmeyer Rürup, der FTD.
Jetzt verliere die Globalisierung zumindest einen Teil ihrer preisdämpfenden Wirkung, sagte der frühere Sachverständige der Bundesregierung…
- Die Lohnerhöhungen sind von Peking politisch gewollt.
- In ihrem letzten Fünfjahresplan hatte die Regierung das Ziel ausgegeben, dass sich Chinas Wirtschaft von den Billigexporten wegentwickeln soll - hin zu einem stärkeren Binnenkonsum.
- Dafür müssen die Löhne steigen.
- Hinzu kommen demografische Probleme des Landes. Weil die Bevölkerung vergreist, droht der Pool an jungen Arbeitskräften zu versiegen. Diese Verknappung treibt ebenfalls die Löhne.
- Für westliche Unternehmen kann der Trend auch Wettbewerbsvorteile mit sich bringen. Zwar liegen die Lohnkosten in Schwellenländern wie China immer noch deutlich niedriger als in den Industriestaaten.
Doch Ökonomen sehen die Kostenvorteile von Schwellenländern schwinden.
- Zudem wandelt sich China vom Export- zum Konsumland. Nach einer Prognose der französischen Bank Société Générale wird sich die städtische Mittelschicht bis 2015 im Vergleich zu 2008 verdoppeln.
- Bis 2020 könnte China der größte Exportmarkt für die Euro-Ländergeworden sein .
Vor allem die südeuropäischen Länder am Rand der Euro-Zone könnten nach Einschätzung von Holger Fahrinkrug, Chefvolkswirt der WestLB, von einem derartigen chinesischen Aufschwung profitieren. Voraussetzung sei aber, dass es diesen Staaten in den kommenden Jahren gelinge, ihre Reformen durchzuboxen und zusätzlich Auslandsinvestitionen anzulocken. Chinas neue Mittelschicht könnte diesem Szenario zufolge künftig verstärkt Güter kaufen, die von den südlichen Euro-Ländern produziert werden. Bereits zwischen 2001 und 2009 hatten die Kleidungsexporte Spaniens nach China mit jährlich weit überdurchschnittlichen 50 Prozent zugelegt. Auch die Ausfuhren von Nahrung, Tabak und Getränken der Euro-Peripherieländer in Richtung China wuchsen in diesem Zeitraum deutlich stärker als andere Exporte."
10. Juni 2011
Von Thomas Fricke „Klar, Amerika ist wichtig.
Nur hat die Finanzkrise den Trend zur globalen Gewichtsverlagerungdramatisch beschleunigt - weg von den Vereinigten Staaten. Schon weil in vielen Schwellenländern ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Krise ausblieb, erreichen die zwischenzeitlich geschrumpften USA seitdem einendeutlich kleineren Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt.
- Ähnliches gilt in Sachen Importmarkt. Noch vor zehn Jahren kauften die Amerikaner fast 20 Prozent der weltweiten Importe. Mittlerweile sind es noch zwölf Prozent. Anno 2000 lag die amerikanische Quote fünfmal so hoch wie die chinesische. Heute trennen beide Länder gerade mal noch drei Prozentpünktchen… Alles in allem geben die Chinesen zwar nach wie vor nur ein Fünftel dessen aus, was die Amerikaner so ausgeben. Dafür wachsen ihre Ausgaben fünfmal so schnell. Ergebnis:
- 2010 trug China erstmals genauso viel zum weltweiten Anstieg des Konsums bei wie die Amerikaner. Vor zehn Jahren lag der US-Beitrag fünfmal so hoch.
- Noch eindrucksvoller ist der Trend bei den Investitionen, zu deren globalem Wachstum die Chinesen 2010 enorme sieben Prozentpunkte beitrugen und die US-Unternehmen nicht einmal einen.
- Bei den globalen Direktinvestitionen liegt China selbst im Niveau jetzt gleichauf, ebenfalls historisch: 2010 investierten ausländische Firmen im Reich der Mitte erstmals mehr als in den USA. Vor Kurzem undenkbar.
Wie eindrucksvoll all das den jahrzehntelang immensen Einfluss der US-Konjunktur auf den Rest der Welt relativiert, hat schon die jüngste Krise erahnen lassen. Während die USA in eine gewaltige Rezession glitten, wuchsen Chinesen, Inder und andere fast unbekümmert weiter, gestützt auch von großen Konjunkturpaketen.
Die deutsche Wirtschaft boomt seit zwei Jahren, obwohl hiesige Exporteure heute nicht mehr, sondern weniger in die USA verkaufen als 2005/06. Da kann der Aufschwung definitiv nicht herkommen. Nach China hat sich der deutsche Export allein seit 2007 dafür mehr als verdoppelt. Auch das gleicht einer Zeitenwende: Vor zehn Jahren verkauften die Deutschen fünfmal mehr in die USA als nach China. Jetzt ist China kurz davor, die USA als Absatzmarkt abzuhängen - und als ausländischer Konjunkturmotor.
Wahrscheinlich würde all das vor schwereren Folgen nicht schützen, wenn Amerika in eine tiefe Rezession glitte; dafür ist das Land noch zu gewichtig. Und natürlich hat die jüngste Krise auch gezeigt, wie schnell eine systemische Finanzkrise von New York auf Deutschland überspringen kann. Nur gibt es derzeit weder Rezessionssignale noch eine Blase wie vor 2008 am US-Immobilienmarkt; die Bauinvestitionen sind auf mickrige 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung gefallen, da kann nicht mehr viel einbrechen. Umso nachdrücklicher gilt die neue Regel:
Amerika ist im Weltmaßstab eben weit weniger wichtig als früher.“
Warum China gewinnt und Amerika verliert
von Freeman
- Während China seine Wirtschaft ausbaut und die Infrastruktur verbessert, gute Beziehungen weltweit mit Ländern durch Investitionen sucht, ist Amerika damit beschäftigt nur durch militärische Macht… das Imperium aufrecht zu erhalten.
- China verkündet die Eröffnung der Bahnstrecke mit dem schnellsten Zug der Welt und zeigt mit dem Wuhan-Guangzhou Hochgeschwindigkeits zug, dass es in Sachen Hochleistungsbahnen die Nase vorne hat…
- Obama verkündet, der Krieg gegen den Terror muss auf Jemen ausgeweitet werden, nach Irak, Afghanistan und Pakistan.. Es wird nochmehr Geld für Krieg und Sicherheit ausgegeben (das man nicht hat) und die Infrastruktur in den USA lässt man verlottern…
- China baut ein öffentliches hochmodernes Transportsystem, welches das ganze Land verbindet, die Häfen mit den Produktionsstandorten, die arbeitende Bevölkerung mit ihren Arbeitsplätzen.
- Washington ist nur mit der „islamischen Bedrohung“ und dem „Krieg gegen den Terror“ beschäftigt, der schon seit fast 10 Jahren andauert und Unsummen kostet. Mit der Invasion und Besetzung islamischer Länder sind fast 1 Billion Dollar ausgegeben worden, die der amerikanischen Bevölkerung überhaupt nichts bringt, während
- China sein ganzes Land modernisiert und die Bevölkerung sehr davon profitiert.
- Während das Weisse Haus und der Kongress… sich überall Feinde schafft, die Kriegskosten eine astronomische Verschuldung verursachen und die eigene Wirtschaft zerstören, ist
- das BIP von China ums Zehnfache in den letzten 26 Jahren gestiegen.
- Während die USA 1,4 Billionen Dollar den Wall Street Bankern und dem Militärindustrie geschenkt hat, die Staatsverschuldung und dasAussenhandelsdefizit sich ständig erhöht, die Arbeitslosigkeit bei tatsächlichen 20 Prozent liegt und die Bevölkerung unter einer Dauerrezession leidet, haben die
- Chinesen ein Konjunkturprogramm lanciert, welches den Produktions- und Bausektor ankurbelt, was zu einem Wachstum von 8 Prozent führte und die Beschäftigung erhöht.
- Während die USA seine Zeit, Ressourcen und Personal für die Kriegsführung einsetzt… baut
- China seine Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen asiatischen Ländern, aber auch nach Südamerika und Afrika aus und verbessert diese…
- China hat Deutschland im Jahre 2009 als "Exportweltmeister" überholt…
- Während die USA über 60 Milliarden Dollar für interne Sicherheitausgebeen und die Grösse ihrer “Heimatschutzbehörden” ständig aufbläht… hat
- China 25 Milliarden Dollar in den Ausbau der Energieversorgung mit Russland investiert und gerade die 1'833 Kilometer lange Turkmenistan-China Gaspipeline eröffnet.
Wir sehen wie unterschiedlich die beiden Länder vorgehen.
- Die asiatischen Staaten, angeführt durch China, werden immer schneller zu bedeutenden Weltmächte, auf Grund ihrer massiven inländischen und ausländischen Investitionen in die Produktion, Transport, Technologie und Bodenschätze.
- Im Gegensatz dazu ist die USA eine Weltmacht auf dem absteigenden Ast, mit einer… zerstörten Industriebasis, die… nur auf eine Wirtschaft aufgebaut ist, welche sich auf die Waffenindustrie und denFinanzspekulationen der Wall Street konzentriert… Statt in zivile Technologien zu investieren, welche der eigenen Bevölkerung etwas bringen und an die Welt verkauft werden können, werden Unsummen in militärisches High-Tech reingebuttert…
- Während China seine Wirtschaftsstruktur ausbaut, das Inland entwickelt und die Ungleichheit im sozialen Bereich behebt, werden
- in den USA die Sozialprogramme aus Geldmangel zurückgefahren, der Unterschied zwischen Arm und Reich immer grösser und ausgerechnet der parasitäre Finanzsektor am Leben erhalten, der die Industrieland schaft mit Gewinnmaximierung ausgeschlachtet,zerstückelt und ins Ausland verscherbelt hat…
- Während die USA in über 130 Ländern Truppen stationiert, dieMilitärbasen im Nahen Osten, Zentralasien, am Horn von Afrika und Südamerika weiter ausbaut, stellt
- China den afrikanischen Ländern Kredite in Höhe von 25 Milliarden Dollar zur Verfügung, damit diese ihre Infrastruktur, Energie produktion, Abbau von Bodenschätzen und Produktionsstätten verbessern können…
- China hat seine Beziehungen mit den dynamisch wachsendenlateinamerikanischen Ländern gefestigt, welche 80 Prozent der Bevölkerung des Kontinents ausmachen…
- Ja sicher ist China kein Musterknabe was die Menschenrechte angeht, aber Amerika sicher auch nicht… Ja China ist eine kommunistische Parteidiktatur, aber die
- USA eine Demokratie noch zu nennen ist ein Hohn. Die US-Verfassung hat doch keine Gültigkeit mehr. Dort diktieren die Finanzoligarchie, die Konzerne und Wall Street was passiert…
- Jedenfalls bombardiert China nicht andere Länder und fällt über sie her, im Gegensatz zum amerikanischen Kapitalismus, der eine monströse Militärmaschinerie unterhält, welche das Land aussaugt, um ihre nie endenden Kriege durchführen zu können.
- China investiert in Länder die Ölvorkommen haben, die USA greift sie an. China hilft Infrastrukturen in den armen Ländern aufzubauen, die USA zerstört sie… China übt seine Macht durch Handel aus, die USA durch Drohungen und Kriege. China ist mit dynamisch wachsenden Ländern verbunden…
- China produziert die Konsumgüter der Welt, welche allen zu Gute kommen…
- Amerika steht vor einer internen Krise… ohne einen Lösungsansatz zu haben. Es hat keine Beschäftigungsmöglichkeit, weil alle Produktions stätten ins Ausland exportiert wurden. Nur sich gegenseitig Dienst leistungen mit McJobs anzubieten bringt nichts. Übrig geblieben ist eingigantischer Schuldenberg und Verpflichtungen, die nicht zurück zahlbar sind…
- Damit Amerika wieder ein normaler Staat für seine Bürger wird, muss es eine radikale Umkehr vollziehen.
- Die Kriege müssen sofort beendet und alle Militärbasen aufgegeben werden.
- Die Träume eines weltweiten Imperiums sind vorbei, weil nicht bezahlbarund von der Welt nicht mehr akzeptiert.
- Die Industrie muss von Grund auf neu aufgebaut werden, welche die eigenen Bevölkerung versorgen kann. Es müssen öffentliche Infrastrukturen geschaffen werden, welche das Land in die Zukunft bringen. Dieses Leben über seine Verhältnisse, nur von der Substanz, nur durch Schuldenmachen auf Kosten des Restes der Welt, muss beendet werden…
Nur, wer soll die Notwendigkeit einer Wende einsehen, auslösen und umsetzen?
- China hat jetzt schon gewonnen und Amerika verloren, denn sie müssten nur aufhören, die Schuldscheine der Amerikaner zu akzeptieren… DieUSA schulden den Chinesen 1 Billion Dollar, welche sie niemals zurückzahlen können… Die Chinesen haben Zeit, sie denken in anderen Dimensionen, hatten schon eine Hochkultur, da sind wir in Europa noch in Fellen rumgelaufen. Und denkt dran, jeder fünfte Mensch auf diesem Planeten ist ein Chinese…
Was auch noch passieren kann, ist was ich schon mal geschrieben habe:
Wir könnten einen richtig grossen Krieg wieder haben, wenn die USA verrückt spielt, wie ein Ertrinkender wild um sich schlägt…“
derstandard.at
16. Juni 2010
Von Lukas Sustala
Verschiebung des Reichtums
„ Die Weltwirtschaft erlebt eine tektonische Plattenverschiebung, eine "Verschiebung des Reichtums" , so die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In einer aktuellen Studie kommen OECD-Ökonomen zu dem Ergebnis, dass sich der Wohlstand weltweit stark in die Schwellenländer verlagern wird.
Während heute der Anteil der aufholenden Nationen noch 49 Prozent am globalen Wirtschaftsprodukt beträgt, wird ihr Anteil 2030 bereits bei 57 Prozent liegen, so das Ergebnis. "Die Finanzkrise hat einen bereits laufenden Prozess noch verstärkt" , sagen die Studienautoren. Denn während die USA und Europa laut aktuellen Prognosen der Economist Intelligence Unit für 2011 nur zwischen 0,9 und zwei Prozent wachsen dürften, dürften die Regionen der Schwellenländer zwischen Lateinamerika und Asien zwischen 4,1 und 4,4 Prozent wachsen. Dass die zweite und dritte Welt die Krise ohne nachhaltigen Wachstumseinbruch meistern konnte, hängt auch mit ihren neuen Handelsmustern zusammen.
Heute handeln Schwellenländer immer stärker untereinander.
2008 etwa haben Emerging Markets bereits Güter im Wert von 2900 Milliarden Dollar gehandelt, genauso viel, wie mit den Industrieländern. Heute werden 20 Prozent des Welthandels bereits zwischen Schwellenländern abgewickelt, 1990 waren es 7,8 Prozent. Die vertieften Handelsbeziehungen könnten auch für die Entwicklung in Afrika von entscheidender Bedeutung sein. Denn gerade Unternehmen und Staaten aus Asien haben in den ärmsten Kontinent investiert.Afrikas wichtigster Handelspartner ist China, das 2008 Güter um 50 Mrd. Dollar aus Afrika importiert hat. China war im Jahr 2009 zudem der größte Handelspartner von Brasilien, Indien und Südafrika.
Globale Armutsbekämpfung unterstützen.
Für die kommenden Jahre soll Afrika dank des wichtigeren Handels die am schnellsten wachsende Region weltweit sein. Die stärker hausgemachte Wirtschaftsdynamik in den Entwicklungsländern soll auch die globale Armutsbekämpfung unterstützen. In den 1990er-Jahren wurden 120 Millionen Menschen über die Armutsschwelle gehoben, in den 2000er- Jahren bereits 300 Millionen.“
Welt.de
14. Apr. 2011
Von Frank Stocker
„ Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sagen der Allmacht des Dollars den Kampf an: Sie handeln künftig in ihren eigenen Währungen…Inzwischen ist es so weit – die Schwerpunkte der globalen Wirtschaft haben sich dramatisch verschoben, die BRIC-Staaten haben sich zusammengeschlossen – und nun spielen sie ihre neue Macht auch erstmals gemeinsam aus...
Künftig wollen die fünf Länder sich in ihren Handelsbeziehungen untereinander vor allem der eigenen Währungen bedienen und sich auch gegenseitig Kredite geben. Den Dollar brauchen sie dann nicht mehr. Gleichzeitig forderten sie eine umfassende Reform des internationalen Devisensystems, verlangten ein breiter aufgestelltes und damit stabileres System der Reservewährungen.
Angst um ihre riesigen Devisenreserven
„Die gegenwärtige Ära verlangt eine Stärkung des Dialogs und der Kooperation unter den BRICS-Ländern“, sagte hinas Präsident Hu Jintao. Die Finanzkrise habe gezeigt, dass das bisherige, vom Dollar dominierte System zu schwach sei… Dahinter verbirgt sich allerdings auch Furcht. Denn vor allem China, aber auch andere Staaten, haben Angst um ihre riesigen Devisenreserven, die sie meist in amerikanischen Staatsanleihen angelegt haben. Mit dem wachsenden Schuldenturm der USA vergrößert sich jedoch die Gefahr, dass diese Anleihen irgendwann kaum noch etwas wert sind, zerfressen von einem Wertverfall des Dollar.
„Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem“
Diese Rekordverschuldung ist aber eben nur möglich, weil die USA mit der Stellung des Dollar als führender Reservewährung privilegiert ist. „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem“, sagte einst John Connally, Finanzminister unter Richard Nixon. Jedes andere Land wäre angesichts einer Haushaltspolitik wie in zuletzt in den USA schon längst pleite. Amerika kann es sich jedoch erlauben, weil es eben keine Alternative für globale Investoren gibt. Genau diese wollen die BRICS-Staaten nun mittelfristig schaffen. Und sie haben auch tatsächlich die Macht dazu. Denn in den vergangenen zehn Jahren, seit O’Neill den Begriff der BRIC-Länder schuf, hat sich die Welt drastisch verändert. Machten europäische Unternehmen beispielsweise 2002 noch gerade mal acht Prozent ihrer Umsätze in den vier Staaten, so hat sich dieser Anteil bis heute verdoppelt. Und in drei bis fünf Jahren dürfte er auf rund ein Fünftel steigen, wie die Analysten der Société Générale prognostizieren. Wer solch einen Anteil am weltweiten Handel hat, der kann auch bestimmen, in welcher Währung dieser abgewickelt wird.
Allerdings: Noch ist es nicht so weit. Noch sind die BRICS-Länder stärker von Europa und den USA abhängig, als es vielen von ihnen lieb sein mag… Die Börsen der BRIC-Länder hinkten in ihrer Entwicklung jener in den Industriestaaten deutlich hinterher. Und dies könnte durchaus noch einige Zeit so weitergehen. Denn ganz ohne Probleme sind die aufstrebenden Weltmächte auch nicht. Vor allem kämpfen sie seit Monaten gegen eine galoppierende Inflation…
Viele der kleineren Schwellenländer ziehen Investoren an.
Zudem hat die internationale Investorengemeinde nach zehn Jahren BRIC irgendwie die Lust an diesem Thema verloren. Man sucht sich neue Ziele. Und inzwischen gibt es diese auch. „Wir geben dem Nicht-BRIC-Segment in den Schwellenländern den Vorzug“, sagt beispielsweise Alain Bokobza von der Société Générale. „Viele andere Schwellenländermärkte sind in der jüngsten Zeit auch zugänglich und handelbar geworden, und das zieht viele Investoren an.“ Dem stimmt Chris Laine, Portfolio-Manager bei State Street zu. „Viele der kleineren Schwellenländer haben in aller Stille anlegerfreundliche Reformen durchgeführt und verdienen die Aufmerksamkeit der Investoren“, sagt er. Viele dieser Länder böten gutes Wachstum und solide Gewinne. „Davor sollten Anleger nicht die Augen verschließen.“
13. Apr. 2011
„Die führenden Schwellenländer wollen in der Weltwirtschaft ein größeres Wort mitreden. Die Gruppe der sogenannten Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und neuerdings auch Südafrika vereinbarten am Mittwoch einen Ausbau ihrer Zusammenarbeit… Nach der Weltwirtschaftskrise rücken die großen Schwellenländer enger zusammen…
Die fünf Brics-Staaten haben nach chinesischen Angaben einen Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung von 18 Prozent und beherbergen rund 40 Prozent der Weltbevölkerung. 2010 trugen sie demnach sogar zu mehr als60 Prozent des weltweiten Wachstums bei. Zwischen 2001 und 2010 sei derHandel unter den Brics-Staaten um jährlich 28 Prozent auf fast 230 Milliarden US-Dollar gestiegen…
Die Wirtschafts- und Handelsminister sprachen sich… gegen Protektionismus aus und vereinbarten eine Ausweitung von Handel und Investitionen… Die Minister waren sich auch einig, innerhalb der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländern enger zu kooperieren und geschlossener aufzutreten…
Außerdem sollte die Kreditvergabe ausgeweitet werden, forderte der Präsident der chinesischen Entwicklungsbank (CDB), Chen Yuan, in Sanya. Die Staatsbank selbst hat bereits Kredite in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar an Brics-Staaten vergeben, um Infrastruktur zu bauen, Energie zu entwickeln oder Rohstoffe zu fördern. Die Lenker der Schwellenländer waren 2009 erstmals in Russland zusammengekommen. Der zweite Gipfel fand 2010 in Brasilien statt."
(dpa)
FAZ
12. April 2011
„ China baut die meisten Atommeiler, investiert aber auch am stärksten in erneuerbare Energien… Zwar bleibt die Volksrepublik der am schnellsten wachsende Markt für neue Atomkraftwerke. Doch China verzögert den Ausbau und treibt stattdessen die erneuerbaren Energien voran.
China treibt die erneuerbaren Energien voran.
Schon jetzt gewinnt kein anderes Land der Welt mehr Strom aus Wasser und Wind, niemand investiert mehr in alternative Quellen als China… Im vergangenen Jahr zog das Land bei den Ausgaben für alternative Energien erstmals an Deutschland vorbei auf den ersten Platz. Nach einer Studie der Nichtregierungsorganisation Pew Charitable Trust in Washington betrugen die Investitionen rund 54 Milliarden Dollar, in Deutschland waren es etwa 41, inAmerika 34 Milliarden. Der Grund für diese Rekorde ist der Energiehunger des Riesenreiches. Das Wachstum ist derart stark und die Effizienz derart schwach, dass sich der Stromverbrauch in den vergangenen 15 Jahren fast vervierfacht hat. Bisher gewinnt China seine Elektrizität zu 80 Prozent aus Kohle, zu 16 Prozent aus Wasser, zu 2 Prozent aus der Kernspaltung und zu einem Prozent aus Wind… Der neue Fünfjahresplan sieht bis 2015 eine Vervierfachung der Nuklearkapazität auf 40 Gigawatt vor. Der Zuwachs erfolgt von einem niedrigen Niveau aus, denn China ist erst spät in die Technik eingestiegen und unterhält - bei zehnmal mehr Einwohnern - nur ein Viertel so viele Meiler wie Japan…
China kommt um die Atomkraft nicht herum.
Sicherheitsanforderungen werden erhöht.
„Wir kommen um die Atomkraft nicht herum, wenn unsere Wirtschaft aufholen soll, aber natürlich verzögert Fukushima den Ausbau“, sagt Cao Yin, Leiter der Energieabteilung beim Marktforscher Frost and Sullivan in Schanghai. Er erwartet, dass die Behörden die Sicherheitsanforderungen erhöhen und Standorte nahe von Küsten, Städten oder Erdbebenzonen nicht genehmigen werden. Das koste mindestens ein Jahr Zeit. „Wir sehen keine bedeutende Veränderung am Nuklearkonzept, wohl aber eine technische und planerische Aufrüstung“, sagt Zhou Xizhou, stellvertretender Direktor von Cambridge Energy Research Associates in Peking. Dazu zählt er, dass der überhastete Ausbau in den Provinzen überprüft wird. In Hunan und Yunnan seien unsichere Baugelände bereits geschlossen worden… China hat sich das Ziel gesteckt, bis 2020 gut 15 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus nichtfossilen Quellen zu decken, wozu es auch die Nukleartechnik zählt; bisher sind es etwa 8 Prozent… Während China bei der Nutzung von Wasser und Wind die Welt anführt und an Grenzen stößt, spielt der Solarstrom bisher keine Rolle. “
4. Febr. 2011
Von Peter Muzik
„Der chinesische Autoproduzent Geely, der saudische Chemieriese Sabicund der thailändische Öl- und Gas-Konzern PTT haben eines gemeinsam: Sie zählen zu einem elitären Zirkel von 100 rasant wachsenden Top-Konzernen aus Schwellenländern… Die "Global Challengers"… sind von 2000 bis 2009jährlich im Schnitt um 18 Prozent gewachsen. Das ist die dreifache Geschwindigkeit von ihren Konkurrenten aus den USA, Europa und Japan. Der bereinigte Gewinn der Unternehmen aus den Schwellenländern wuchs in diesem Zeitraum ebenfalls um durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr.
Gemeinsam ist ihnen ihre Politik:
Sie setzen vor allem auf die rasant wachsenden Mittelschichten in ihrer jeweiligen Heimat, die im Jahr 2020 bereits fast ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen wird.
"Sie generieren in den lokalen Märkten ein gigantisches Wachstum", sagt David Michael, Berater bei Boston Consulting, "und die etablierten Multis werden sich sehr anstrengen müssen, um sich dort festzusetzen."…
Beim Kampf um die Zukunft haben die großen Hoffnungsträger aus den rasant wachsenden Volkswirtschaften beträchtliche Vorteile: Zum einen agieren sie aufriesigen Heimmärkten, wo sie großteils von Politik und Banken strategisch unterstützt werden, weshalb sich dort etwa US- oder europäische Multis ungleich schwerer tun.
Zum andern haben sie bei der Eroberung neuer Märkte wie etwa Afrikabessere Karten als die etablierten Rivalen, weil sie diese besser kennen und dank der weitaus niedrigeren Lohnkosten mit billigeren Produkten versorgen können…
Die Champions der Zukunft
China stellt mit 33 Top-Konzernen jeden dritten "Global Challenger". Allerdings zählen nicht die absoluten Umsatz-Giganten Chinas – wie Sinopec, State Grid oder China National Petroleum – zu dem erlauchten Kreis, sondern durchwegs umsatzmäßig kleinere Konzerne wie die Sinochem Group, China State Construction Engineering, Baosteel, Huawei Technologies und die Aluminium Corporation of China. Auch altbekannte wie der Elektrogerätehersteller Haier, der Computerkonzern Lenovo sowie die Autoproduzenten Chery und Geely sind dabei.
Indien kann unter anderem die Reliance Industries aus Mumbai, mit 41 Milliarden Dollar umsatzmäßig die Nummer zwei am Subkontinent, aufbieten, aber auch das Konglomerat Tata, das mit sechs Mitgliedern im Spitzenfeld liegt – beispielsweise mit Tata Steel, Tata Motors oder Tata Chemicals. Auch Bajaj Auto und Lupin Pharmaceuticals haben das Zeug, sich mit einer tollen Performance an die Weltspitze zu drängen.
Brasilien wiederum hat, abgesehen vom Ölgiganten Petrobas, mit 92 Milliarden Dollar Umsatz die Nummer eins im Lande, 12 absolute Geheimtipps im Rennen. Als stark gelten etwa der Kosmetikspezialist Natura, die auf Bettwäsche spezialisierte Textilgruppe Coteminas oder der Luftfahrtkonzern Embraer einzuschätzen. Er gilt schon jetzt nach Boeing und Airbus ex aequo mit der kanadischen Bombardier weltweit als Nummer drei.
Aus Russland sind zwar bloß sechs Top-Konzerne wie Gazprom, Lukoil und Severstal, neuerdings auch Norilsk Nickel mit von der Partie, doch mit diesen wird laut Boston Consulting künftig sehr zu rechnen sein…
Die restlichen Superfirmen sind in Mexiko (sieben), in Thailand (vier) sowie in Südafrika, den Emiraten, Saudiarabien, Ägypten, der Türkei, Chile, Argentinien, Malaysien, Indonesien und Ungarn daheim.
Dominiert wird die Liste der Emporkömmlinge von Unternehmen aus China.Alleine 33 Firmen stammen aus der Volksrepublik, darunter einige bereits bekannte Namen wie Haushaltsgerätehersteller Haier und PC-Fabrikant Lenovo, vor allem aber unbekannte Anbieter wie Li&Fung (Handelshaus) oder Sinohydro (Großbauten). Auf den Plätzen hinter China folgen Indien (20), Brasilien (13), Mexiko (7), Russland (6) und Thailand (4).
Insgesamt stammen die Riesen der Zukunft aus 16 Ländern, darunter Südafrika und Ägypten, Chile und Argentinien, oder Indonesien, Malaysia und Türkei. Tätig sind sie überwiegend im Investitionsgüterbereich (34) und derRohstoffwirtschaft (24). Mittlerweile drängen aber zunehmend auch Dienstleister und Konsumgüterhersteller in die etablierten Märkte.
Asien Kurier 1. März 2011 Von Achim Haug
„Um rund 9,3 Prozent ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region Asien und Pazifik 2010 laut der Weltbank gestiegen…
Neben Hightech-Spezialisten wieSüdkorea, Taiwan undSingapur, die schon lange Hochlohnländer sind, stehen vor allem China, Indien und auchVietnam im Fokus ausländischer Investoren. Doch auch dort steigen die Lohnkosten rasch und nähern sich den schon entwickelteren Volkswirtschaften wie Malaysia und Thailand an. Alle Schwellenländer kämpfen dabei darum, sich in der Wertschöpfung höher zu positionieren. Gleichzeitig steigen aber auch die Lohnkosten. Unternehmen mit arbeitsintensiver Fertigung sind gezwungen, sich nach neuen Produktionsstandorten umzusehen. "China + 1" lautet daher oftmals die neue Strategie und der Zusatzstandort liegt immer häufiger in Süd- oder Südostasien. Länder wie Kambodscha, Bangladesch und Sri Lanka fehlt aber noch das wirtschaftliche Umfeld und die Infrastruktur um ausländische Direktinvestitionen in großem Maße anzuziehen
- Vietnam hat sich zu einem Shootingstar unter den asiatischen Schwellenländer entwickelt und schickt sich an, China zumindest einen Teil der Werkbank der Welt abzunehmen. Da Vietnam allerdings bei weitem nicht das Arbeitskräftepotenzial des großen Nachbarn zur Verfügung hat, steigen bereits die Löhne und die Inflation. Im Wettbewerb um Investoren und Aufträge zählen die im regionalen Vergleich niedrigen Lohnkosten zu den Trümpfen…
- Die zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt China ist in weiten Teilen kein"Billiglohnstandort" mehr. Die einfache Lohnfertigung verlagert sich zunehmend in die inneren Provinzen oder gleich nach Vietnam und Bangladesch. Die Wirtschaftskrise hat dafür gesorgt, dass sich 2009 derZuwachs bei den chinesischen Durchschnittslöhnen mit einem Plus von knapp 12 Prozent erheblich verlangsamte, die geringste Steigerungsrate der letzten zehn Jahre. 2010 stiegen die Lohnkosten aber wieder auf breiter Front, da die Wirtschaft weiter wuchs, der Export brummte und zusätzlich die Mindestlöhne deutlich erhöht wurden. Spektakuläre Arbeitskämpfe bei ausländischen Unternehmen beherrschten die Schlagzeilen mit hohen, häufig zweistelligen Lohnzuwächsen. Qualifizierte Fachkräfte zu finden, bereitet zunehmend Probleme. Selbst Fließbandarbeiter bleiben den Produktionshoch-burgen in Süd- und Ostchina zunehmend fern und versuchen ihr Glück in ihrer Heimatprovinz.
- Indien, das zweite bevölkerungsreiche Schwellenland in Asien, besticht durch seine dynamische Wirtschaftsentwicklung. Ein Großteil neuer Arbeitsplätze entsteht in den Wachstumsbranchen, wie der verarbeitenden Industrie und dem Dienstleistungssektor. Noch hinkt die Arbeitsproduktivität im asiatischen Vergleich aber deutlich hinterher…
- In Thailand stagnierte angesichts der schwachen konjunkturellen Entwicklung der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren… Doch mit dem wirtschaftlichen Aufschwung 2010 zog auch die Beschäftigung wieder an. Neben dem Lohn leistet Umfragen zufolge das Schaffen einerfamiliären Kultur einen wichtigen Beitrag zur Mitarbeiterbindung. Thailand besticht im innerasiatischen Vergleich durch eine hohe Beteiligung von Frauen am Arbeitsleben allgemein sowie in Führungspositionen. Der Arbeitsmarkt befindet sich aufgrund der Globalisierung jedoch im Umbruch und traditionelle Konzepte, wie strenge Hierarchien, sind in der Veränderung.
- Japan, Südkorea und Taiwan sind als Hochtechnologieländer schon lange keine preiswerten Standorte mehr. Japan hat die höchsten Arbeitskosten in Asien, Südkorea folgt auf Rang 2…
- Die Sonderverwaltungsregion Hongkong gehört offiziell zu China, die Wirtschaftsordnung bleibt aber eigenständig. Hongkong gilt weiterhin als eine der liberalsten Volkswirtschaften der Welt und ist ein Arbeitgeberparadies. Es gibt keine Gewerkschaften, keine Mindestlöhne, und die Sozialversicherungs-beiträge liegen bei nur 5 Prozent. Eine einmonatige Kündigungsfrist gewährt optimale Flexibilität…
Pläne für mehr Effizienz und Kapazitätsausbau in Thailand
Asien Kurier
1. März 201
Von Alexander Hirschle, Germany Trade & Invest in Bangkok
„Der Stromverbrauch gilt als guter Indikator für die gesamtwirtschaftliche Situation und das Abschneiden von Sektoren, insbesondere der Kfz-, Stahl- und Elektronikindustrie.
Die Werte liefen zuletzt fast im Gleichschritt mit der konjunkturellen Entwicklung. Die Wirtschaft des südostasiatischen Landes hatte sich 2010 mit einem geschätzten realen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 7,9 Prozent nach der Talfahrt im Vorjahr wieder überraschend schnell aus der Krise herausgearbeitet…
Die Zahl der Haushalte, die über ein Fernsehgerät verfügen, soll sich bis 2020 um mehr als 70 Prozent erhöhen. Bei Mikrowellen, Klimaanlagen und PCs erreichen die erwarteten Steigerungsraten sogar mehr als 200 Prozent.
Ebenso übernimmt die thailändische Landbevölkerung immer stärker städtische Lebensweisen, was zu einem tendenziell höheren Energieverbrauch führt.
Nach der Studie ist vor allem problematisch, dass in Thailand die Steigerungsrate des Verbrauchs über derjenigen des Produktionszuwachses liegt. Nach Einschätzung von Experten droht deshalb die Gefahr vonVersorgungsengpässen… Energieeffizienzmaßnahmen sind nach Einschätzung des Finanzinstituts das geeignete Mittel, um einem Nachfrageüberhang vorzubeugen… Das Energieministerium will daher seine Bemühungen im Bereich Energieeffizienz intensivieren…
Hervorragende Lieferchancen bieten unter anderem Bereiche wie Hochspannungsschaltelemente, Kontrollschränke, Automatisierungstechnik, Turbinen und Scada-Software… Deutsche Produkte und Dienstleistungen können nach Einschätzung von Fachleuten aufgrund ihrer hohen Qualität und innovativen Ansätze zum Zug kommen und etwaige preisliche Nachteile überkompensieren. Als Hauptkonkurrenten werden andere Unternehmen aus Europa, aus Japan und aus den USA genannt.“
13.04.2008
Asienreisefuehrer.com
Das Sozialprodukt (BIP) entsteht in Thailand zu 53% im Dienstleistungs-bereich, zu 37% in der Industrie und zu 10% in der Landwirtschaft. Der Tourismus mit6% Anteil am BIP ist die wichtigste Devisenquelle…
Die Staatsverschuldung lag Januar-Juli 2007 mit 85,88 Milliarden US Dollar bei 34,96% des BIP. Die Regierung wird für die Finanzierung des Defizits auf die Währungsreserven zurückgreifen. Die Auslandsverschuldung ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgefahren worden. Unter anderem hat Thailand die Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF), die es zur finanziellen Sanierung nach der Asienkrise erhalten hatte, zwei Jahre vor Fälligkeit vollständig zurückgezahlt. Die Währungsreserven lagen im August 2007 bei 74,4 Milliarden US-Dollar. 2007 ist die Auslandsverschuldung von 6,8% auf 5,6% des BIP gesunken…
Die Währung Thailands, der Baht, steht zusammen mit anderen Währungen Asiens unter Aufwertungsdruck… Der Wert der Währungen von Thailands Handelsrivalen (Singapur, Malaysia, China, Vietnam) stieg zwischen 8 % und 10 %. Ursache für den starken Baht sind der schwache Dollar, ein erheblicher Leistungsbilanzüberschuss von 6,6 Millarden US Dollar und die ausländischen Kapitalzuflüsse auf den Aktienmarkt (2,87 Millarden US Dollar)…
Auslandsinvestitionen sind besonders in technologieorientierten Sektoren willkommen und werden vom BoI unter anderem durch Steuerermäßigungen und erleichterte Genehmigungsverfahren gefördert… In bestimmten Sektoren sind Auslandsinvestitionen nicht zulässig, in anderen darf die ausländische Beteiligung bis 49% nicht überschreiten… Umstritten sind weitere Zugangsbeschränkungen für ausländische Investoren zu geschützten Bereichen, insbesondere die Beschränkung der Stimmrechte des ausländischen Investors auf maximal 49% und die Managementkontrolle durch den thailändischen Partner.
Thailand unterstützt im Grundsatz den Abschluss der Welthandelsrunde unter besonderer Berücksichtigung der Interessen von Schwellen- und Entwicklungsländern. Gleichzeitig verhandelt es mit Nachdruck eine Vielzahl von bilateralen Freihandelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern. Thailand hat bereits mit China (2003), Indien (2004), Australien (Januar 2005) und Neuseeland (Juli 2005) Freihandelsabkommen abgeschlossen. Die Verhandlungen über ein Abkommen mit den USA sind derzeit ausgesetzt. Ein Freihandelsabkommen mit Japan wurde am 3. April 2007 unterzeichnet. Die EU steht in Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit ASEAN…
Die Handelsbilanz ist traditionell positiv. 2006 lag der Handelsbilanzüber -schuss bei 2,91 Mrd. US Dollar… Hauptexportgüter sind elektrische und elektronische Geräte, Automobilien sowie landwirtschaftliche Produkte, u.a. Reis und Kautschuk. Hauptabnehmer thailändischer Produkte sind die USA, Japan, die EU, die südostasiatische Staatengemeinschaft (ASEAN)ASEAN) und China… Thailand importiert rund 35% aller Waren aus Japan und ASEAN. 12% sind Rohöl- und Ölprodukte aus dem Nahen Osten. Gut 10% der Importe stammen aus China als die neue drittwichtigste Herkunftsnation. Danach folgen die EU mit 8% und die USA .“
Die jungen Löwen
Von Marina Zapf, Berlin
„Sieben Länder Afrikasgehören zu den zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Vor allem Brasilien, Indien und China helfen dabei…Diese „Sprinter“, wie der „Economist“ sie nennt, stechen heraus aus der Masse schwarzafrikanischer Staaten.
Doch während das schon industrialisierte Nordafrika in Turbulenzen gerät, holt der ärmste Kontinent der Welt, auf dem ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt, mit beispielloser Dynamik auf.
Globalisierung zähmen und die Früchte ernten. Das Buch
"Afrika, der vergessene Kontinent, bekommt eine Chance."
Sollten die afrikanischen Löwen eines Tages mit den asiatischen Tigern gleichziehen, dann sicher, weil ihnen südliche Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien auf den Sprung geholfen haben. Denn diese tragen durch Handel und Investitionen erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung bei – und das längst über den Rohstoffsektor hinaus…
Afrikas Bruttoinlandsprodukt beträgt heute rund 1600 Mrd. Dollar, etwa so viel wie das brasilianische oder russische. Das Zehn-Jahres-Wachstum von 5,7 Prozent– mehr als Lateinamerika – stützt sich neben Rohstoffen auf den Groß -und Einzelhandel, die Landwirtschaft, Verkehr und Telekommunikation, Verarbeitung und Finanzwirtschaft…
Die großen Investoren, die Afrikas Wachstum befeuern, entstammen der starken Süd-Achse: Die Schwellenländer Asiens und Südamerikas sichern sich zwar große Mengen Öl, Kohle und Erz. Im Gegensatz zur „alten Welt“ sehen sie in Afrika aber mehr Chancen als Risiken.
Der Drang derWachstumslokomotiven China, Indien und Brasilien(aus der sogenannten Bric-Gruppe) nach Afrika weckt indes auch eigene Kräfte. „Afrika ist ein dynamischer Kontinent“, sagt Helmut Reisen, Forschungsdirektor beim Entwicklungszentrum der OECD. Ein solider Länderkern nähere sich – gemessen an der Wachstumsrate pro Kopf – anderen Schwellenländern an.
- „Ein Prozent Beschleunigung in China übersetzt sich mit 0,3 bis 0,5 Prozent in den armen Ländern“, sagt Reisen.
Afrika profitiere von der immer engeren Verflechtung mit China, Indien und Brasilien in dreifacher Hinsicht:
- Strategisch sind sowohl Kapitalquellen wie auchExportkunden breiter gestreut.
- Die südlichen Partner bauen zügig und kostengünstig Infrastruktur, deren maroder Zustand den Kontinent bislang chronisch arm hielt.
- „Und Afrika profitiert vom Superzyklus, den die Nachfrage der Bric für fossile Brennstoffe und Industriemetalle entfacht hat“, sagt Reisen.
Der Handel der Bric-Staaten mit Afrika ist zwischen 2000 und 2009von rund 20 Mrd. Dollar auf 250 Mrd. Dollar gestiegen. Und er dürfte sich bis 2015 auf mehr als 530 Mrd. Dollar verdoppeln, schätzt Simon Freemantle, Ökonom bei der Standard Bank in Südafrika. Afrika werde dann ein Drittel seines Handels mit diesen Ländern abwickeln…
- Wo Schwellenländer Rohstoffe abbauen und Menschen mit bezahlbaren Konsumgütern versorgen, bauen sie auch Straßenund Eisenbahnen, Kraftwerke und Wasserleitungen.
- Zwar werden Arbeitskräfte importiert, doch sie lassen auchKnow-how da, so der Chefökonom der Afrikanischen Entwicklungsbank, Mthuli Ncube...
- „Die Großkonzerne der Schwellenländer entdecken die neue Spielwiese.“ Andere ziehen nach. So steigt die US-Kette Wal- Mart auf dem Kontinent ein, Nestlé und Coca-Cola steigern Investitionen.
„Der Wissenstransfer ermöglicht allmählich den eigenen Marktanschluss“, sagt Ncube und verweist auf Exportverarbeitungs- und Industrieparks, die wie in Sambia auch in Uganda oder Äthiopien entstehen. „Sie werden zu Leuchttürmen für Investoren. Und diese Entwicklung ist erst am Anfang.“
erschienen in FTD vom 18.02.2011 auf Seite 15
9. März 2011
Von Martin Hüfner
" Jeder denkt bei den ökonomischen Wirkungen derKrise in Nordafrika und imNahen Osten im Augenblick an die höheren Ölpreise und die gestiegenen Unsicherheiten für Konjunktur und Inflation. Daneben gibt es aber auch andere Auswirkungen. Auf den Kapitalmärkten geht eine Ära zu Ende, die die vergangenen 40 Jahre geprägt hat…
Für die langfristige Entwicklung der Kapitalmärkte lassen sich drei Trendserkennen. Der eine betrifft die Staaten in Nordafrika. Jeder einzelne von ihnen ist relativ klein. Zusammen genommen haben sie aber eine Bevölkerung von 150 Millionen. Das ist mehr als Russland. Die Arabische Liga hat sogar 330 Millionen Einwohner, so viel wie das Euro-Gebiet…
- Priorität in diesen Ländern hat nach der Wiedergewinnung der Freiheit nunmehr die bessere Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und sonstigen Verbrauchsgütern. Darüber hinaus müssen Arbeitsplätzegeschaffen werden. Das erfordert den Auf- und Ausbau neuer Industrien, vor allem im Konsumgüterbereich. Dazu sind Importenotwendig. Die Länder werden zusammengenommen zusätzlicheLeistungsbilanz-defizite haben. Das bedeutet mehr Kapitalnachfrage. Gebraucht werden vor allem Direktinvestitionen.
- Der zweite Trend ist quantitativ wichtiger und betrifft die Ölexporteure der Region. Im Rahmen des Recyclings der Ölgelder haben sie die Industrieländer in den vergangenen 40 Jahren maßgeblich mit Kapital versorgt. Das war für beide Seiten vorteilhaft.
Die großen Vorteile der Staatsfonds sind, dass sie neben ihren finanziellenMitteln eine hohe Expertise besitzen, dass sie langfristig denken, dass sie in ihren Motiven gut einzuschätzen sind und dass sie auch Risikokapital zur Verfügung stellen, nicht nur Fremdkapital… Es ist zu vermuten, dass die Staatsfonds verstärkt in ihren eigenen Ländern investieren werden. Sie werden versuchen, dort mehr Arbeitsplätze zu schaffen und den Reichtum breiter zu verteilen, damit es nicht zu Unruhen kommt. Saudi-Arabien hat zuletzt angekündigt, 36 Mrd. Dollar für Lohnerhöhungen, höhere Arbeitslosen-unterstützung sowie Mietsubventionen ausgeben zu wollen. Gleichzeitig werden die Staatsfonds aus Angst vor weiteren Unruhepotenzialen die bevölkerungsreichen Länder Nordafrikas unterstützen. Für die westlichen Industriestaaten bleibt dann weniger übrig. Damit aber entfällt die Geschäftsgrundlage für die Ära des Recycling der Ölgelder.
Die Zahl der großen Kapitalinvestoren der Welt verringert sich. Wer im Westen in Zukunft noch Geld braucht, kann sich im Wesentlichen nur noch an Staaten wie Singapur wenden oder aber an China. China ist jedoch ein schwierigerer Partner. Die Motive des Landes sind schwerer einzuschätzen. Vor allem weiß man nicht, inwieweit es politische Absichten hat oder auf den Transfer von Know-how aus ist.
- Der dritte Trend betrifft schließlich die Gelder, die die Diktatoren der Region für sich selbst angesammelt haben. Er findet in der Öffentlichkeit hohe Aufmerksamkeit, weil es sich hier um für einzelne Personen erhebliche Mittel handelt. Gemessen an den Größenordnungen der internationalen Kapitalmärkte sind es jedoch meist kleinere Posten. Immerhin aber entfallen hier für große Banken wichtige Kunden.
Die unerträgliche Trägheit Amerikas
Von Matthias Ruch
„ Es ist der Frühling der Demonstranten.
In Ägypten, in Russland, in Italien und überall dort, wo die Menschen die Verhältnisse nicht mehr dulden wollen, gehen sie massenhaft aufdie Straße.
Nur in einem Land blieb der Protest gegen Sozialabbau und Korruption bislang fast unerträglich leise: in Amerika… Über Jahre haben sich die Amerikaner träge und wehrlos ausnehmen lassen, dabei fordern Politiker und Banker spätestens seit der Finanzkrise mit ihrem dreisten, teils illegalen Geschäftsgebaren das Volk geradezu heraus.
Die soziale Lage ist dramatisch,
die Gewerkschaften sind schwach, doch wie betäubt ergeben sich die Amerikaner in ihr Schicksal. Die einen schuften rund um die Uhr, die anderen resignieren. Und eine kleine, mächtige Elite plündert das Land ungehindert weiter aus, als wäre nichts gewesen.
Von den Konzepten, mit denen Barack Obama die Missstände angehen wollte, ist gut zwei Jahre nach seiner Wahl nicht viel geblieben. Die Lobbyisten haben ganze Arbeit geleistet, und die Republikaner nutzen jede Gelegenheit, um den Präsidenten auszubremsen. Eine effektive Finanzregulierung wurde ebenso verhindert wie strengere Auflagen für die Ölförderung. Dafür dürfen sich die Reichen weiter über Steuergeschenke freuen…
Und was machen die Amerikaner? Sie leiden und erdulden.
Und überlassen die Straße der Tea Party. In guten Zeiten, als es den Amerikanern in jeder neuen Generation noch etwas besser ging als ihren Eltern, scheint diese Trägheit noch verständlich. Doch die Zeiten sind nicht gut. Zum ersten Mal wird es der nächsten Generation nun schlechter gehen als der zuvor.
Das Bildungsniveau fällt weiter ab, das Sozialsystem kollabiert. Polizei und Feuerwachen müssen schließen, Lehrer werden entlassen. Millionen Familien verlieren ihre Häuser, und die Zahl der Amerikaner, die nur noch von Essensmarken lebt, ist auf 43,6 Millionen gestiegen. Den höchsten Stand aller Zeiten.
Der Wandel, den Obama versprochen hatte, ist ausgeblieben, jetzt ist die Straße am Zug. Die Amerikaner müssen endlich aufbegehren, massenhaft und laut. Es wird höchste Zeit. “
Abgedruckt in FTD vom 21. 02. 2011 auf Seite 24
26. Jan. 2011
Von Zacharias Zacharakis
Der Kongressausschuss zur Untersuchung der Finanzkrise erhebt schwere Vorwürfe gegen die Notenbank Federal Reserve und die US-Börsenaufsicht. Ex-Notenbankchef Alan Greenspan und andere hätten dazu beigetragen, dass "zentrale Schutzvorrichtungen entfernt" wurden, die "eine Katastrophe hätten verhindern" können… Grobe Versäumnisse macht der Bericht bei der US-Börsenaufsicht Security and Exchange Commission (SEC) aus. Diese habe es trotz riskanter Geschäfte der Banken unterlassen, höhere Kapitalreserven einzufordern. Die Notenbank habe den Fehler begangen, die toxischen Hypotheken nicht einzudämmen und keine strengeren Standards bei der Kreditvergabe einzufordern. Den Grund für das laxe Vorgehen sieht der Ausschuss auch im "fehlenden politischen Willen", die Finanzindustrie stärker an die Leine zu legen. Beeinflusst worden sei diese Haltung vom Lobbyismus der Banken, die dafür zwischen 1999 und 2008 insgesamt 2,7 Mrd. Dollar ausgegeben hätten…“
"american beauty" schlägt zurück, have a look !
Die Armen: Verursacher der Krise? by Simon Johnson - Project Syndicate Immer noch sterben spaltet erhitzte debatte Über sterbenUrsachen der Finanzkrise von 2007-2009 vereinigten Staaten. Ist sterbenregierung ein DM schuld war schief Gegangen ist, und fällt ja, in welchem sinne?
20. Jan. 2011
Von Simon Johnson (Project Syndicate)
„Immer noch spaltet die erhitzte Debatte über die Ursachen der Finanzkrise von 2007-2009 die Vereinigten Staaten. Ist die Regierung schuld an dem, was schief gegangen ist und falls ja, in welchem Sinne?...
Es gibt unterschiedliche Theorien darüber, warum es zu dieser Änderung kam. Eine davon ist, dass Wahlkampfspenden eine zentrale Rolle spielen, dazu kommen die engen personellen Beziehungen zwischen der Wall Street und Washington und vor allem ein ideologischer Schwenk hin zu der Sichtweise, dass Finanzwirtschaft gut, mehr Finanzwirtschaft besser und eine Finanzwirtschaft, die keinerlei Einschränkungen unterliegt, am besten ist… Der Anstoß für einen großen Subprime-Markt ging vom privaten Sektor aus: von „Innovationen" der riesigen Hypothekenbanken Countrywide, Ameriquest und anderen, die von den großen Investmentbanken unterstützt wurden.
Und, um es deutlich zu sagen, es waren einige der größten Akteure der Wall Street, nicht überschuldete Hauseigentümer, die im Gefolge der Krisegroßzügige staatliche Rettungsgelder erhielten…
Tatsächlich hat die Ungleichheit der Einkommensverteilung in den USA in den letzten 40 Jahren stark zugenommen… So stiegen die Einkommen der obersten zehn Prozent während der 80er Jahre steil an. Die wöchentlichen Einkommen der ärmeren 50% und der untersten 10% wuchsen zu dieser Zeit nur langsam…
Die großen Gewinner aller Arten von „Finanzinnovationen" während der letzten drei Jahrzehnte waren nicht die Armen oder die Mittelschicht, sondern die Reichen…
Die Republikaner weisen die Schuld entschieden den staatseigenen Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac zu. Tatsächlich waren die beiden zu groß, um sie scheitern zu lassen. Das ermöglichte es ihnen, selbst billigere Kredite aufzunehmen und größere Risiken einzugehen – und zwar mit viel zu wenig Eigenkapital, um ihre riskanten Engagements zu stützen…
Der Hauptanstoß für den Boom ging von den sogenannten „Private-Label-Verbriefungen" aus - und die waren, wie der Name sagt, völlig in privater Hand. Die Akteure des privaten Sektors versuchten, Fannie Mae und Freddie Mac mit ihren Produkten an den Rand zu spielen und sie vom schnell wachsenden Mark zu verdrängen.
Die Republikaner haben Recht, wenn sie die Regierung für die Krise verantwortlich machen. Nur war dies kein Fall der Überregulierung und des Übers-Ziel-Hinausschießens.
Im Gegenteil:
Dreißig Jahre Deregulierung des Finanzsektors - ermöglicht dadurch, dass deren Propagandisten die Herzen und Köpfe von Regulierern und Politikern beider Parteien gewannen- ließen fast alle Gewinne aus dem Immobilienboom an eine kleine Elite fließen, die überwiegend in der Wall Street sitzt.
Die Kosten wurden dem Rest der Gesellschaft aufgebürdet, insbesondere ihren relativ ungebildeten und schlecht bezahlten Mitgliedern, die jetzt ihre Häuser, Arbeitsplätze, Hoffnungen für ihre Kinder oder alles zusammen eingebüßt haben. Diese Menschen haben die Krise nicht verursacht. Aber sie sind es, die dafür geradestehen müssen.“
Frankfurt, 9. März 2011
Aktuelle Global Pension Asset Study von Towers Watson
Auf 26 Billionen US-Dollarstieg das institutionelle Pensionsvermögen 2010 in den 13 größten Pensionsmärkten weltweit an (+ 12 Prozent)… Seit dem Jahr 2000 ist das damals auf 16 Billionen US-Dollar geschätzte globale Pensions-vermögen – trotz eines Einbruchs während der Wirtschafts- und Finanzkrise – um 66 Prozent gestiegen… Trotz des deutlichen Anstiegs wurde das Niveau von Ende 2007 (78 Prozent) noch nicht wieder vollständig erreicht… Der aktuelle Wachstumstrend der Pensionsvermögen besteht seit 2009 (+ 17 Prozent). Zuvor waren die Pensionsvermögen jedoch im Krisenjahr 2008 um 21 Prozent zurückgegangen und hatten das weltweite Pensionsvermögen auf den Stand von 2006 zurückversetzt…
Dagegen ist der Ausfinanzierungsgrad in 2010 nur geringfügig angestiegen (+2 Prozent). Im Vergleich zu 1998 ist dieser sogar um 25 Prozent gesunken. Seit 1998 sind die Verpflichtungen um 93 Prozent angestiegen, während diePensionsvermögen nur um 46 Prozent gestiegen sind…
Im internationalen Vergleich haben deutsche Pensionspläne die Finanzkrise auch aufgrund ihrer deutlich konservativeren Anlagepolitik mit einer hohen Renten-Allokation gut gemeistert. Über die letzten fünf Jahre weisen deutsche Pensionsvermögen im internationalen Vergleich einer der höchsten Wachstumsraten auf…
Im Schnitt nahm das globale Pensionsvermögen in lokaler Währung in den 13 wichtigsten Pensionsmärkten weltweit in 2010 über 9 Prozent zu. Die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate über die letzten 10 Jahre betrug 5,9 Prozent. Die USA, Japan und Großbritannien sind weiterhin die größten Pensionsmärkte weltweit, mit 58 Prozent, 13 Prozent und 9 Prozent des gesamten globalen Pensionsfondsvermögens…
Die höchste Zuwachsrate (in lokaler Währung) verzeichnete Brasilien mit 15 Prozent, gefolgt von Südafrika (13 Prozent), Hongkong (11 Prozent) und Australien (10 Prozent)…Gemessen am BIP verfügen die Niederlande über die höchsten Pensionsvermögen (134 Prozent), gefolgt von der Schweiz (126 Prozent), den USA (104 Prozent), Australien (103 Prozent) undGroßbritannien (101 Prozent)… In Deutschland stieg das Pensionsvermögen in Relation zum BIP in den letzten 10 Jahren von 10 Prozent auf 14 Prozent…
- Der Rentenanteil in den Pensionsvermögen der sieben größten Pensionsmärkte weltweit (Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien und die USA) ist in den letzten 15 Jahren um 7 Prozent gesunken (von 40 Prozent auf 33 Prozent).
- Der Aktienanteil blieb relativ konstant und sank lediglich um 2 Prozent auf 47 Prozent.
- Die Investition in andere Vermögenswerte, insbesondere Immobilien,aber auch (in geringerem Maße) Hedge-Fonds, Private Equity und Rohstoffe stieg seit 1995 von 5 Prozent auf 19 Prozent.
Hier spiegelt sich der weltweit zu beobachtende Trend hin zu einer höheren Diversifizierung des Anlagevermögens wider…
Die 13 größten Pensionsmärkte, die für die Studie betrachtet wurden, sind Australien, Kanada, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Irland, Japan, die Niederlande, Südafrika, die Schweiz, Großbritannien und die USA. Diese Länder halten zusammen mehr als 85 Prozent des globalen Pensionsvermögens.“
Ein Buch, das seit Januar 2007 komplett online zur Verfügung steht.
„Während die Finanzgeschäfte von Investmentbanking , Versicherungen, Finanzinvestoren,"hedge-fonds" und von "private-equity" blühen und die globalen Konzerne glänzende Gewinne machen, sind die Bürger in den reichen Industrieländern die Geschädigten, die Immobilien-Schulden anhäufen, Kaufkraft, Kreditwürdigkeit, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze verlieren.“
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