Bremen
im Frühjahr 2007
„Es scheint, als verringere das „globale Wirtschaftswachs tum“ in Zukunft immer mehr die Armut in der Welt und besonders in den Schwellen- und Entwicklungsländern,
- während es gleichzeitig den Lebensstandard in den reichen Ländern drückt.
- Während die Finanzgeschäfte von Investmentbanking , Versicherungen, Finanzinvestoren,"hedge-fonds" und von "private-equity" blühen und die globalen Konzerne glänzende Gewinne machen,
- sind die Bürger in den reichen Industrieländern die Geschädigten, die Immobilien-Schulden anhäufen, Kaufkraft, Kreditwürdigkeit, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze verlieren.
- Das Mindeste sind Mindeststandards und Mindestlöhne . Ein sozialer Ausgleich als Entschädigung für den Verlust von Lebensqualität im Gefolge von neoliberaler Globalisierung wird immer dringender.
- Die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländer dagegen gewinnen Millionen Arbeitsplätze, zunehmende Kaufkraft, soziale Sicherheit, technologisches Wissen und häufen immer mehr Reichtum und Währungsreserven an im Zuge eine
- globalen "new economy" , die sich am Wachstum der Volkswirtschaften orientiert und nicht zuallererst am Profit des Einzelnen.
- Die wirtschaftlichen und politischen Kraftlinien in der Welt sind dabei, sich zu verschieben,
- ebenso wie die Wertvorstellungen über ökonomisches Handeln.“
8. Juni 2011 von Michael Spence
ZEIT ONLINE Nachrichtenagentur Xinhua
Financial Times Deutschland Von Stephen Roach
Nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaften zur Korrektur der globalen Ungleichgewichte
Stephen S. Roach - Project Syndicate
- Zehn Gründe, warum China anders ist by Stephen S. Roach - Project ...27 May 2011 Von Stephen S. Roach
„neuer Fünf-Jahresplans“ vom März 2006
09. Dez. 2010 Von Joseph Stiglitz
Es besteht Hoffnung durch die Politik der „Hinwendung zu den Binnenmärkten“. globalisierung-zaehmen.de 11
Financial Times Deutschland
Armutsbekämpfung durch „Stimulierung der Binnennachfrage“
ReutersDeutschland 18. Oktober 2010
Friedliche Entwicklung in der Welt ohne Handelskriege und Protektionismus
The Financial Times Von Philip Stephens
China setzt friedlich auf ökonomische Stärke
10. Juni 2011 Von Thomas Fricke
8. Juni 2011
von Michael Spence
- „ Angeführt von Asien ist der auf die Schwellenmärkte entfallende Anteil der Weltwirtschaft in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen.
- Für die Länder Asiens - insbesondere seine aufstrebenden GigantenChina und Indien - ist nachhaltiges Wachstum nicht länger Teil einer globalen Herausforderung; stattdessen ist es eine Frage der nationalen Wachstumsstrategie geworden.
- Dies stellt eine grundlegende Veränderung innerhalb der globalen Struktur der Anreize dar, Nachhaltigkeit zu erreichen.
- Während der nächsten Jahrzehnte werden Energieverbrauch, Urbanisierung, Kfz-Nutzung und Kohlenstoffemissionen fast nur in denSchwellenländern zunehmen.
- Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird die Zahl der Menschen, die in den (dann) einkommensstarken Ländern leben, auf 4,5 Milliarden ansteigen - heute sind es eine Milliarde.
- Das weltweite BIP, das derzeit bei etwa 60 Billionen Dollar liegt, wird sich in den nächsten 30 Jahren mindestens verdreifachen.
- Sollten die Schwellenländer versuchen, das Einkommensniveau der hoch entwickelten Länder zu erreichen, indem sie in etwa demselben Muster folgen wie ihre Vorgänger, wären die Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen und die Umwelt enorm, riskant und vermutlich katastrophal…
- Um gegenzusteuern, wären globale Übereinkünfte erforderlich, die sich wachstumsbeschränkend auswirken, sowie Systeme, die deren Einhaltung gewährleisten.
- Doch der Trend bei der Konzentration wird sich in etwa einem Jahrzehnt umkehren, und zwar aufgrund der Größe und Wachstumsraten Indiens und Chinas, auf die gemeinsam fast 40 Prozent der Weltbevölkerungentfallen…
- Mitte des Jahrhunderts werden von den 3,5 Milliarden zusätzlichen Menschen mit einem Einkommen wie in den hoch entwickelten Ländern 2,5 Milliarden auf Indien und China entfallen…
- Für Indien und China jeweils für sich - und mit Sicherheit für beide gemeinsam - ist Nachhaltigkeit nicht länger primär ein globales Problem; sie ist eine inländische Herausforderung für das langfristige Wachstum. Ihre Wachstumsmuster und -strategien und ihre Kompromisse und Entscheidungen in Bezug auf Lebensstil, Urbanisierung, Verkehr, Umwelt und Energieeffizienz werden größtenteils bestimmen, ob ihre Volkswirtschaften den langen Übergang hin zu einem hohen Einkommensniveau abschließen können…
- In Chinas zwölftem Fünfjahresplan wird die Wachstumsprognose (auf 7 Prozent) gesenkt, um "Platz" für den Umgang mit Themen wie Eigenkapital, Nachhaltigkeit und der Umwelt zu schaffen.
- Der Prozess der Entdeckung eines neuen Wachstumspfades hat begonnen.
- Dass sich der Aspekt der Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Element innerhalb der Wachstumsstrategien der künftigen größten Volkswirtschaften der Welt entwickelt, ist eine außergewöhnlich positive Entwicklung…
- Wenn die Asiaten das Wachstum hin zu nachhaltigeren Mustern steuern, erhöhen sie zugleich die Anreize für andere, dies auch zu tun: indem sie neue Technologien entwickeln, die ökologischen Kosten des Wachstums senken…“
- Copyright: Project Syndicate, 2011.www.project-syndicate.org
ZEIT ONLINE Kommentar der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua
- „Mit scharfer Kritik an der US-Schuldenpolitik hat China auf die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Rating-Agentur S&Preagiert. Als größter Gläubiger habe China "jetzt alles Recht, von den USA zu fordern, dass diese ihr strukturelles Schuldenproblem in den Griff bekommen und die Sicherheit von Chinas Dollar-Vermögen sicherstellen", hieß es in einem Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
- Xinhua warf den USA eine "kurzsichtige" Politik vor und forderte Kürzungen der "riesigen Militärausgaben" und der "aufgeblähten Sozialausgaben".
- Die USA müssten ihre "Schuldensucht heilen". Sonst sei die jetzige Herabstufung nur der Auftakt zu noch verheerenderen Bonitätsnoten. Die Zeiten, als sich die USA ihre Probleme einfach durch neues Schuldenmachen vom Hals hätten schaffen können, seien endgültig vorbei.
- Die Rolle des US-Dollars müsse international überprüft werden, hieß es in dem Kommentar weiter. Eine Option sei eine neue stabile weltweite Reservewährung. Dadurch könne sichergestellt werden, dass nicht ein einziges Land eine Katastrophe auslöse.
Es ist nicht das erste Mal, dass China eine neue Leitwährung fordert. Bereits 2009 hatte die chinesische Zentralbank sich für eine neue globale Reservewährung ausgesprochen. Die USA haben dies bislang abgelehnt. Bereits am Freitag hatte sich der chinesische Außenminister besorgt geäußert, dass die Schuldenkrise in den USA eskaliere. Yang Jiechi warnte vor steigenden Risiken und verlangte eine "verantwortungsvolle" Geldpolitik. Die US-Regierung müsse die Dollar-Investitionen anderer Länder schützen.
Angesichts der Schuldenprobleme in den USA und Europa forderte er alle Länder auf, ihre Zusammenarbeit zu verstärken. Zugleich kündigte er an, weiter die EU und den Euro zu unterstützen. “
8. Mai 2011
Von Stephen Roach
- „Asien muss sich nachneuen Konsumentenumsehen.
- Die aus der Krise hervorgegangene Generation wirtschaftlich ausgezehrter "Zombie-Konsumenten" in den USA wird das Wachstum des weltweiten Konsums wahrscheinlich noch über Jahrebeeinträchtigen.
- Und das bedeutet, dass die exportorientierte Wirtschaft der sich entwickelnden asiatischen Länder nunmehr keine andere Wahl hat, als den Blick nach innen zu richten und auf ihre eigenen 3,5 Milliarden Konsumenten zu setzen.Formularende
- Es ist nicht das erste Mal, dass Asien mit "lebenden wirtschaftlichen Toten" zurechtkommen muss… Der Zombie, dem am meisten Bedeutung zukommt, könnte der amerik. Durchschnittsverbraucher sein, der immer noch unter den verheerenden Auswirkungen der großen Rezession leidet.Arbeitslos, überschuldet, von Hypotheken belastet, deren Wert höher ist als der ihrer Immobilien: Die US-Konsumenten sind so ausgezehrt wie nie zuvor…
- Nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaften zur Korrektur der globalen Ungleichgewichte
- Die Weltwirtschaft ist so sehr ineinander verflochten und dieAbhängigkeiten der Länder sind so groß, daß niemand ein Interesse daran haben kann, wenn das ganze System in sich zusammenstürzt, denn – wie es aussieht – wird es in der jetzigen Situation keine Gewinner geben.
- Zur Disposition steht die Frage, ob eine Entflechtung der globalen Abhängigkeiten mit Abschottung und Protektionismus die Lösung bringt oder ob
- die weiche politische Landung der multilaterale Versuch sein kann, den überschäumenden „freien Markt“ gemeinsam und kooperativ zu regulieren und im Weltfinanz- und Wirtschaftssystem Symmetrie, Ordnung und Harmonie zu schaffen, die seit der Aufkündigung vonBretton-Woods vor über 30 Jahren verloren gegangen ist.
- Multilateral konsensfähig, weil wahrscheinlich vom derzeitigen Stand der ökonomischen Entwicklung vorgezeichnet, scheint zu sein, dass
- die USA ihre Ausgaben vermindern und ihre Sparquote erhöhenmüsse, will heißen, dass sie ihren Lebensstandard ganz allgemein absenken müssen, um das aus dem Gleichgewicht geratene Weltwirtschaftssystem von ihrer Seite her zu stützen.
- Auf der anderen Seite werden vor allem die Schwellenländer Ostasiensaufgefordert, ihren Teil zur Reduzierung der globalen Ungleichgewichte beizutragen, indem sie
- weniger für den Export, dafür
- mehr für den eigenen Binnenmarkt produzieren und ihre hohen Sparquoten senken, um die Binnennachfrage entsprechend anzuregen.
- Der Beitrag der Schwellen- und Entwicklungsländer und hier besonders von China und Indien zur Korrektur der Ungleichgewichte scheint einenachhaltige Entwicklung ihrer Volkswirtschaften zu sein.
Umleitung des Exports in den Binnenmarkt
- Nötig ist die Umleitung des Exports in den Binnenmarkt,
- die Anhebung der Kaufkraft der heimischen Verbraucher,
- der Auf- und Ausbau eines sozialen Netzes und der Altersvorsorge,um so
- die zu hohe Sparquote zu senken.
- Das würde eine Anhebung des Lebensstandards besonders der ärmeren Schichten in diesen Länder bedeuten und somit eine allgemeineglobale Steigerung des Wohlstands der Menschen.
- Sollte das die Richtung sein, in die die Weltwirtschaft und die weltweite Arbeitsteilung durch die von der Globalisierung hervorgebrachten Widersprüche getrieben wird, dann hätte die
Globalisierung Früchte getragen, die es jetzt zu ernten gilt.
- Auf Seiten der reichen Industrieländer und der Vereinigten Staaten scheint die Entwicklung in eine andere Richtung zu treiben, wenngleich die enorme Dynamik und Anpassungsfähigkeit der USA nicht unterschätzt werden darf. Insbesondere auf Seiten der USA wird als unverzichtbarer Beitrag zur Reduzierung der globalen Ungleichgewichte der Abbau eines „übertriebenen Konsums“ angeführt. Stattdessen soll die bei null stagnierende US-Sparquote gehoben werden, damit die aufgehäuften Schulden der privaten Haushalte von 11 Billionen US$ und die des Staates von über 4 Billionen US$ zurückgezahlt werden können. Des weiteren sei ein sparsamer Umgang mit knapper und damit teurer werdender Energie und die Schonung von Ressourcen nötig. All das soll zur Reduzierung des Handels-, des Haushalts-, und des Leistungsbilanzdefizits in den USA führen.
- Eine von der Globalisierung vorangetriebene ökonomische Wachstumsgeschichte scheint fortgeschrittene, reiche Länder und insbesondere die USA zum Abbau von „Übertreibungen“ auf ein gesundes Maß zu zwingen.
- Ein übermäßiger, großteils fremdfinanzierter Konsum soll so reduziert werden. Nur so könne eine weitere Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer vermieden werden.
- In den aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungs ländern scheint dagegen eine deutliche Anhebung des Lebensstandards breiter Schichten der Bevölkerung nach oben auf der Tagesordnung zu stehen.
- Wenn die mit globalen Ungleichgewichten schwanger gehende und aus dem Gleichgewicht geratene „freie Marktwirtschaft“ neoliberalen Typs auf dem Höhepunkt der Globalisierung in diese Richtung treibt, dann wird China bei diesem neuen vorgezeichneten Weg der Weltwirtschaft mit seinem Konzept einer „sozialistischen Marktwirtschaft“ vermutlich eine treibende Kraft werden.
- China hat mit seinem „neuen Fünf-Jahresplan“ von Anfang diesen Jahres 2006 seine Richtung schon eingeschlagen.
Es hat, wie es scheint, schon jetzt die Weichen gestellt für seinen Beitrag zur Reduzierung der inneren und äußeren Ungleichgewichte, die die neoliberale Globalisierung hervorgebracht hat.
Auf bilateraler Ebene mit den USA hat China begonnen, mit der Ausrichtung seines Wirtschaftspotentials auf den
- Ausbau der Infrastruktur im Lande und auf den
- eigenen Binnenmarkt seinen
- Handelsbilanzüberschuss mit den USA zu reduzieren und einen Teil seiner
- Währungsreserven zu verringern oder zumindest nicht übermäßig weiter zu erhöhen.
- Im Lande hat es beschlossen, die Widersprüche
- zwischen arm und reich,
- zwischen Stadt und Land,
- zwischen Umweltverschmutzung und der Gesundheit der Bevölkerung,
- zwischen der Vergeudung von Ressourcen und einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum anzugehen und zu verkleinern. „
Warum wir China zuhören sollten
Stephen S. Roach - Project Syndicate
Wer nimmt Amerikas Platz ein, wenn die US-Verbraucher nachlassen? Europa? Japan?... Hier kommt das übrige Asien ins Spiel.
Als exportorientierte Region ist der Kontinent weiterhin stark von der Nachfrage der Endverbraucher auf den Märkten der entwickelten Welt abhängig. Die zwölf größten asiatischen Volkswirtschaften haben ihrenExportanteil am BIP von 35 Prozent Ende der 90er-Jahre auf 45 Prozent Anfang 2007 gesteigert…
Der zwölfte Fünfjahresplan der Regierung konzentriert sich auf drei zentrale Initiativen, um den heimischen Konsum anzukurbeln:
- Arbeitsplätze (insbesondere im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor);
- Löhne (mit dem Blick auf eine sich rapide verstädternde Bevölkerung) und eine
- Verringerung des angstmotivierten Vorsorgesparens (was erreicht werden soll, indem das soziale Sicherheitsnetz erweitert wird).
Wenn China an jeder dieser drei Fronten erfolgreich ist - und davon gehe ich aus, könnte der Anteil des privaten Konsums am chinesischen BIP bis zum Jahr 2015 um bis zu fünf Prozentpunkte steigen.
- Das wären auch gute Nachrichten für die anderen ostasiatischen Volkswirtschaften - namentlich Japan, Korea und Taiwan. Mit relativ geringen Bevölkerungszahlen - die im Fall Japans sogar sinken - haben diese Länder im Gegensatz zu China keine andere Wahl, als auf Exporte und Außennachfrage zu setzen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Bei allen drei hat China die USA als ihren wichtigsten Exportmarkt ersetzt. Diese Verschiebung ist gerade noch rechtzeitig erfolgt.
- Wenn es China gelingt, den einheimischen Konsum anzuheizen, wird der Rest Asiens in einer guten Position sein, um den negativen Auswirkungen der neuen Generation amerikanischer Zombie-Konsumenten zu entgehen.
- Wie die USA damit zurechtkommen, ist eine ganz andere Frage.“
Von Stephen S. Roach
„ Die China-Zweifler sind zurück. Sie scheinen in Wellen zu kommen – so etwa alle paar Jahre. Trotzdem hat China Jahr für Jahr den Neinsagern die Stirn geboten, ist auf Kurs geblieben und bleibt weiterhin das beeindruckendste Entwicklungswunder der modernen Zeit. Und dies dürfte sich fortsetzen.
Hier sind zehn Gründe, warum wir den Zustand der chinesischen Wirtschaft nicht auf der Grundlage von Erfahrungen anderer Länder beurteilen können:
- Strategie. Der kürzlich beschlossene zwölfte Fünfjahresplan könnte einenÜbergang vom hochgradig erfolgreichen Produktionsmodell der letzten dreißig Jahre hin zu einer blühenden Konsumwirtschafteinleiten, und damit einen strategischen Wendepunkt darstellen.
- Disziplin. Nach vielen Turbulenzen, insbesondere während der Kulturrevolution der 70er Jahre, steht für Chinas Führung Stabilität an erster Stelle. Diese Disziplin half China während der Krise von 2008-2009 sehr dabei, schädliche Auswirkungen zu vermeiden. Auch im Kampf gegen Inflation, Spekulationsblasen und sinkende Kreditqualität ist sie hilfreich.
- Durchsetzungskraft. Chinas Ausrichtung auf Stabilität besteht nicht nur aus leeren Worten. Die Reformen der letzten 30 Jahre haben die Wirtschaftskraft des Landes zum Leben erweckt. Unternehmen und Finanzmärkte wurden optimiert, und weitere Reformen sind unterwegs. Außerdem hat China aus vergangenen Krisen gut gelernt und ist in der Lage, bei Bedarf seinen Kurs zu wechseln.
- Rücklagen. China profitiert von einer inländischen Sparquote von über 50%. Diese lieferte die Investitionsgrundlage für die wirtschaftliche Entwicklung und vergrößerte die Fremdwährungsreserven als Schutzvor externen Schocks. China hat nun die Möglichkeit, etwas von diesem Überschuss einzubehalten, um einen Übergang zu interner Nachfrage zu fördern.
- Migration vom Land in die Städte. In den letzten dreißig Jahren stieg in der chinesischen Bevölkerung der Anteil der Stadtbewohner von 20% auf 46%. OECD-Schätzungen zufolge könnten in den nächsten zwanzig Jahren weitere 316 Millionen Menschen vom Land in die Städte ziehen. Diese nie dagewesene Welle von Urbanisierung bietet eine solide Grundlage für Investitionen in Infrastruktur und Wohnungsbau. Ängste vor übermäßigen Investitionen und “Geisterstädten” richten sich auf die Angebotsseite, ohne die steigende Nachfrage angemessen zu berücksichtigen.
- Entwicklungspotenzial – Konsum. Der private Konsum hat am chinesischen BIP lediglich einen Anteil von 37% – der geringste Wert aller großen Volkswirtschaften. Durch den Schwerpunkt auf Schaffung von Arbeitsplätzen, Lohnerhöhungen und soziale Sicherung könnte der zwölfte Fünfjahresplan eine bedeutende Steigerung der Konsumentenkaufkraft auslösen…
- Entwicklungspotenzial – Dienstleistungen. Nur 43% des chinesischen BIP wird durch Dienstleistungen erbracht – was deutlich unter dem globalen Durchschnitt liegt. Dienstleistungen sind ein wichtiger Bestandteil von Chinas Konsumförderungsstrategien… In den nächsten fünf Jahren könnte der Anteil der Dienstleistungen am chinesischen BIP stärker steigen als die momentan geplanten vier Prozentpunkte. Dies ist ein arbeitsintensives, ressourceneffizientes und umweltfreundliches Wachstumsrezept – genau das, was China für die nächste Phase seiner Entwicklung braucht.
- Ausländische Direktinvestitionen. Das moderne China war lange Zeit ein Magnet für globale multinationale Konzerne auf der Suche nach Effizienz und einem Einstieg in den bevölkerungsreichsten Markt der Welt. Durch solche Investitionen erhält China Zugang zu modernen Technologien und Managementsystemen – Katalysatoren für wirtschaftliche Entwicklung…
- Ausbildung. China hat enorme Anstrengungen zur Bildung von Humankapital unternommen. Die Alphabetisierungsrate von Erwachsenen liegt heute bei fast 95%, und die Einschreibungsquote für höhere Schulen stieg auf 80%... Auf chinesischen Universitäten machen heute jährlich über 1,5 Millionen Ingenieure und Wissenschaftler einen Abschluss.
Das Land ist auf dem besten Weg hin zu einer wissensbasierten Volkswirtschaft.
- Innovation. Im Jahr 2009 wurden in China etwa 280.000 inländische Patente angemeldet. Damit befindet sich das Land hinter Japan und den USA weltweit an dritter Stelle… Gleichzeitig strebt China bis 2015 einen Anteil von Forschung und Entwicklung am BIP von 2,2% an – doppelt soviel wie 2002. Dies entspricht dem neuen Schwerpunkt des zwölften Fünfjahresplans auf “aufstrebende strategische Industrien” – Energieeinsparung, Informationstechnologie der neuen Generation, Biotechnologie, Produktion hochwertiger Güter, erneuerbare Energien, neuartige Materialien und Autos mit alternativen Kraftstoffen. Diese sieben Industriezweige haben momentan einen Anteil von 3% am chinesischen BIP. Die Regierung strebt bis 2020 eine Erhöhung auf 15% an, was einen bedeutenden Aufstieg in der Wertschöpfungskette darstellen würde.
Der Yale-Historiker Jonathan Spence warnt seit langem davor, dass der Westen China unter denselben Voraussetzungen beurteilt wie sich selbst. Die Masse der Chinazweifler heute ist dafür typisch. Ja, gemessen an unseren Standards sind die Ungleichgewichte Chinas instabil und nicht nachhaltig. Tatsächlich ging der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao mit einer ähnlichen Kritik an die Öffentlichkeit. Aber dies ist der Punkt, warum China so anders ist.
Das Land nimmt diese Bedenken tatsächlich ernst. Im Gegensatz zum Westen, wo von Strategie überhaupt keine Rede mehr sein kann, gestaltet China den Übergang anhand eines Systems, um seine Nachhaltigkeitshindernisse zu lösen. Im Gegensatz zum Westen, der in einer dysfunktionalen politischen Patsche sitzt, verfügt China sowohl über die Disziplin als auch über die Mittel, seine Strategie erfolgreich durchzuführen. Dies ist nicht die Zeit dafür, gegen China zu wetten.
Copyright: Project Syndicate, 2011
www.project-syndicate.org
Aus dem Englischen von Harald Eckhoff
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Aus dem Englischen von Harald Eckhoff
„neuer Fünf-Jahresplans“ vom März 2006
- „Seit über 20 Jahren wächst die chinesische Volkswirtschaft ununterbrochen und kraftvoll.
- Seitdem kennt die chinesische Wirtschaft keine Rezession oder Stagnation.
- Die Asienkrise Ende der 90er Jahre hat China nicht nur gut überstanden, sondern ist infolge einer Politik, die sich nicht hat von außen unter Druck setzen lassen, gestärkt aus den Währungs- und Wirtschaftsturbulenzen hervorgegangen.
- Zur Zeit gibt es wenig Gründe, nicht zu erwarten, daß dieser Wachstumskurs auch in Zukunft anhalten wird…
- In den letzten zwei Jahrzehnten ist eine chinesische Mittelklasse mit fast 300 Milliarden Menschenherangewachsen, deren Lebensstandard schon jetzt zum Teil mit dem in den reichen Industrieländern vergleichbar ist. Die chinesische Mittelklasse umfaßt in etwa so viele Menschen, wie in den USA leben.
- Auf der andern Seite gibt es in China noch Hunderte MillionenMenschen, die von dem Wohlstand des „chinesischen Wirtschaftswunders“ bis heute kaum etwas abbekommen haben. Diese Menschen sind größtenteils Bauern, leben in den ländlichen, wirtschaftlich noch wenig entwickelten Gebieten und über 120 Millionen von ihnen ziehen als Wanderarbeiter in die boomenden, eher städtisch geprägten Regionen an der Ostküste Chinas, um ihre Arbeitskraft zu verkaufen.
- Sie arbeiten noch weitgehend ohne sicheres soziales Netzund überweisen ihren Angehörige in den wirtschaftlich rückständigen Gebieten einen großen Teil ihres Lohns.
„neuer Fünf-Jahresplans“ vom März 2006
- Der im Rahmen des „neuen Fünf-Jahresplans“ vom März 2006 forcierte Aufbau einer modernen Infrastruktur mit Straßen, Flughäfen und Telekommunikationseinrichtungen in den ärmeren ländlichen Gebieten mit ihren vielen Millionenstädten sind eine große Herausforderung.
- Die Schaffung von Millionen Arbeitsplätzen stellen ein ebenso riesiges Wachstumspotential der chinesischen Wirtschaft in der Zukunft dar wie
- die Bedienung der Binnennachfrage von Millionen potentiellen Verbrauchern.
- China besitzt heute ein ausgereiftes Potential anProduktivkräften mit einem Maschinenpark hoher Qualitätund qualifizierten Arbeitskräften mit technischem Verständnis und Know-how… Mit dem schon jetzt erreichten Stand der Produktivität und Produktionskapazität ist die chinesische Wirtschaft vermutlich in der Lage, im Laufe der kommenden Jahrzehnte den
- eigenen Binnenmarkt zu versorgen, die
- Infrastruktur in den zurückgebliebenen Regionen aufzubauen und gleichzeitig im eigenen Lande neue Fabriken zu bauen und
- Arbeitsplätze zu schaffen.
- Die Chinesen sind genügsam und hungrig nach Fortschrittund persönlichem Wohlstand…Sie sind bereit, Opfer auf sich zu nehmen, damit sich ihre Lage verbessert, während
- im „Westen“ ein Defensivkampf gegen eine Absenkung des Lebensstandards ausgefochten wird.
- China besitzt das Potential, die Arbeitsproduktivität noch geraume Zeit zu steigern.
- Vor allem aber ist China dabei, Hochschulen und Forschung strategisch auszurichten und sich an den internationalen Standards zu orientieren, um die Technologien zu verbessern.
China bildet heute dreimal so viele Ingenieure aus wie die USA. Jedes Jahr verlassen 400 000 von ihnen die Universitäten, fast zehn Mal mehr als in Deutschland. Die bloßen Zahlen dieses Potenzials werden zwangsläufig in Zukunft neue Ideen und technologische Lösungen bringen. - China verdankt sein Wirtschaftswachstum zum großen Teil seiner exportorientierten Warenproduktion in die offenen Märkte der Welt, der USA und anderer Industriestaaten.
- Die Öffnung des Landes im Zuge der Globalisierung fürausländische Direktinvestitionen und der Technologie- und Kapitaltransfer global operierender Unternehmen aus den Industrieländern nach China bildeten anfangs die entscheidende Grundlage für die Dynamik des Wachstums.
- Die ausländischen Unternehmen ließen in China großenteils für den Export produzieren. Sie schöpften bei niedrigen Löhnen und Kosten enorme Gewinne ab, die sie zum Teil nicht in den Ausbau der Produktionskapazität investierten, sondern zurück ins Ausland brachten.
- Die ausländischen Unternehmen profitieren seit Jahren von demNiedriglohnland China und jetzt zunehmend auch von dem
- großen chinesischen Binnenmarkt. Die Kaufkraft hat vor allem in der chinesischen Mittelklasse mit über 250 Millionen Verbrauchern zugenommen.
- Nachdem im ganzen Lande der allgemeine Lebensstandard gestiegen ist, bietet ein riesiger Binnenmarkt große Wachstumschancen für die Unternehmen.
- Der Trend der globalen Unternehmen geht jetzt immer mehr zum Kunden und die Konzerne investieren zunehmend ihre Gewinne da, wo die Verbraucher leben,während gleichzeitig die Chinesen versuchen, immer mehr aus eigener Kraft zu produzieren und zu wachsen.
- Sie versuchen, Kapital und Know-how ins Land zu holen und im Lande zu halten, indem sie eine enge Zusammenarbeit mit den ausländischen Unternehmen in Joint Ventures einschließlich Forschung und Entwicklung anbieten.“
- „Wenn der Lebensstandard in den ärmeren Ländern im Laufe der Zeit bei anhaltendem Wachstum und technischem Fortschritt ansteigt, werden irgendwann die Märkte dort ebenfalls gesättigt sein.
- Wenn in den Industrieländern nach Absenkung der Löhne und der Lohnnebenkosten vor allem in der verarbeitenden Industrie und nach weiterer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes die Standorte wieder attraktiver für das Kapital geworden sind, wird die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland vermutlich langsam zum Stillstand kommen. Das Zeitfenster wird sich allerdings für Jahrzehnte öffnen.
- Gemäß den ökonomischen Gesetzen von Angebot und Nachfrage kann sich dann wieder ein Gleichgewicht einpendeln zwischen den
- immer noch „reichen“ Ländern, in denen im Zuge einer notwendigen „Anpassung“ an die Zwänge einer globalisierten Welt Kaufkraft abgeschöpft und „Arbeit billiger“ geworden ist und den
- heute noch „armen“ Ländern, in denen die Löhne und das Lebensniveau angehoben und die Kaufkraft in dem Maße steigen wird, wie die Produktivität steigt und der Kapital- und Technologietransfer anhält.“
globalisierung-zaehmen.de 193 - Im Rahmen des neuen „Fünf-Jahresplans“ vom März 2006will die chinesische Regierung in Zukunft versuchen, etwas mehr Menschlichkeit und mehr soziale Verantwortung in die oft kalte und rauhe Wirklichkeit der kapitalistischen Produktionsweise in China zu bringen.
- Im neuen Fünf-Jahresplan wird die Strategie einer behutsamen Verschiebung der Ziele der gesellschaftlichen Produktion von Gütern und Dienstleistungen entwickelt.
- Diese sollen in Zukunft mehr den gesellschaftlichen Bedürfnissen der chinesischen Verbraucher und weniger dem Interesse des Einzelnen am Profit dienen.
- Auf der jetzigen Stufe der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung sieht sich die chinesische Volkswirtschaft von mehreren Seiten unter Druck gesetzt.
- Die reichen Industriestaaten, die multilateralen globalen Institutionen IWF und Weltbank, die chinesischen Unternehmer und die eigene noch mehrheitlich arme Bevölkerung
- erwarten, dass die chinesische Volkswirtschaft nicht mehr so extensiv für den US-Markt produziert, sondern
- mehr für den riesigen chinesischen Binnenmarkt.
Die Reichen werden wieder reicher
„Das weltweit in Bargeld, Aktien, Fonds oder anderen Wertpapieren angelegte Vermögen ist im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen. Insgesamt nahmen die privaten Depot-Vermögen global um 11,5 Prozent auf 111,5 Billionen Dollar zu. Damit konnten Investoren ihre Verluste aus dem katastrophalen Börsenjahr 2008 im Schnitt nahezu ausgleichen. Dies ergibt eine Studie der Beratungsfirma Boston Consulting Group…
Europa bleibt die reichste Region der Welt mit einem Vermögen von 37,1 Billionen Dollar… Auf Rang zwei folgt Nordamerika mit 35,1 Billionen Dollar vor Japan mit 14,9 Billionen Dollar.
Die höchsten Wachstumsraten im Depot verzeichnete allerdings das restliche Asien mit 22 Prozent, wo die Vermögen damit fast doppelt so stark zulegten wie der weltweite Durchschnitt…
Auch die Zahl der Millionäre stieg 2009. Weltweit zählte BCG 11,2 Millionen Millionärs-Haushalte… Die meisten Millionäre gibt es in den USA mit 4,7 Millionen vor Japan mit 1,2 Millionen, China mit 670 000, Großbritannien mit 485 000 und Deutschland mit 430 000…“
- Die reichsten Menschen der Welt
- Liste der reichsten Deutschen
- Chinesischer Milliardär muss in den Knast
- Wer die meisten Steuern zahlt
- Wofür die Reichen ihr Geld ausgeben
- Homes Of The Billionaires
- Billionaire Playgrounds
„… Wie aus dem am Dienstag in Frankfurt erstmals vorgestellten Global Wealth Report der Allianz hervorgeht, verfügt jeder Deutsche im Durchschnitt über knapp 57 000 Euro Geldvermögen… Im internationalen Vergleich liegen die Deutschen mit ihrem Vermögen nur auf Rang 16 der 50 untersuchten Länder… Insgesamt belief sich das Vermögen Ende 2009 auf gut 82 Billionen Euro …
Die Verschuldung der privaten Haushalte beträgt in den Industrieländern 87 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP), in den Schwellenländern hingegen nur 16 Prozent. In den Vereinigten Staaten und Japan beträgt aber auch das Geldvermögen mehr als 300 Prozent des BIP, in Deutschland 185 Prozent, in China aber nur 87 und in Indien 60 Prozent…
Insgesamt liegen rund 84 Prozent des Weltvermögens in den Vereinigten Staaten (39 Prozent), Westeuropa (31 Prozent) und Japan (14 Prozent). Die jüngste Krise hat aber die Angleichung zwischen Schwellen- und Industrieländern beschleunigt.
Während das Vermögen der Amerikaner noch 12 Prozent unter dem Rekordwert des Jahres 2007 liegt und das der Griechen sogar um 14 Prozent, sind die Geldvermögen in den meisten Schwellenländern auch während der Krise gestiegen, allerdings auf sehr geringem Niveau. So haben die Chinesen im Schnitt gut 2500 Euro auf der hohen Kante, die Russen 1400 Euro und die Inder gar nur wenig mehr als 500 Euro. Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre sind die Geldvermögen in Lateinamerika und Asien (ohne Japan, Singapur und Taiwan) jedoch um durchschnittlich 13 Prozent im Jahr gewachsen, in Osteuropa sogar um 17 Prozent, während die Geldvermögen über alle Länder hinweg je Einwohner nur um 2,8 Prozent gestiegen sind und damit noch nicht einmal die Inflation von 3,4 Prozent im Jahresdurchschnitt auszugleichen vermochten…“
9. Dez. 2010
Von Joseph Stiglitz ,
Professor an der Columbia University und Nobelpreisträger für Wirtschaft
„ Eigentlich ist der Abbau eines Defizits eine einfache Sache: Man muss entweder die Ausgaben kürzen oder die Steuern anheben. Es ist jedoch bereits klar, dass der Plan zur Defizitreduzierung, zumindest in den USA, darüber hinausgeht: Es ist ein Versuch, die sozialen Sicherungssysteme zu schwächen, die Progressivität des Steuersystems zu verringern und die Rolle des Staates zu verkleinern - während etablierte Interessengruppen, wie der militärisch-industrielle Komplex, so wenig beeinträchtigt werden wie möglich.
In den USA (und einigen anderen Industrieländern) muss jeder Sparplan in den Zusammenhang der Geschehnisse der vergangenen zehn Jahre eingeordnet werden. Dazu zählen:
1. Eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben, angeheizt von zweisinnlosen Kriegen.
2. Zunehmende Ungleichheit, wobei das oberste Prozent der Bevölkerung mehr als 20 Prozent des Nationaleinkommens einstreicht, begleitet von einer Schwächung der Mittelschicht…
3. Zu geringe Investitionen in den staatlichen Sektor, einschließlich Infrastruktur, was auf dramatische Weise durch die Dammbrüche in New Orleans belegt wurde.
4. Eine Zunahme der wohltätigen Maßnahmen für Unternehmen - von Bankenrettungspaketen über Ethanolsubventionen bis hin zu einer Fortsetzung der Agrarsubventionen, auch wenn die Welthandelsorganisation entschieden hat, dass diese Subventionen illegal sind.
Plan zum Defizitabbau
Insofern ist es relativ einfach, einen Plan zum Defizitabbau zu formulieren, der die Effizienz steigert, das Wachstum stützt und die Ungleichheit reduziert.
Dazu sind fünf Hauptvoraussetzungen erforderlich.
Erstens sollten die Ausgaben für öffentliche Investitionen mit hohem Ertrag erhöht werden. Selbst wenn dies kurzfristig auch zu einem höheren Defizit führt, wird es die Staatsschulden langfristig verringern. Welches Unternehmen würde sich nicht auf Investitionsmöglichkeiten stürzen, die Renditen von über zehn Prozent bieten, wenn es sich - wie die US-Regierung - Kapital für weniger als drei Prozent Zinsen leihen könnte?
Zweitens müssen die Militärausgaben gekürzt werden - nicht nur die für die sinnlosen Kriege, sondern auch die für Waffen, die nicht funktionieren, gegen Feinde, die nicht existieren. Die USA haben weitergemacht, als wäre der Kalte Krieg nie beendet worden, und geben so viel für die Verteidigung aus wie der Rest der Welt zusammen.
Drittens ist es notwendig, Wohltaten für Unternehmen abzuschaffen. Selbst als Amerika sein soziales Netz für die Menschen abgebaut hat, hat es das Sicherheitsnetz für Firmen gestärkt - was sich unter anderem durch die Rettungspakete für AIG, Goldman Sachs und andere Banken zeigte. Wohltätigkeiten für Unternehmen machen in manchen Teilen der US-Agrarwirtschaft nahezu die Hälfte des Gesamteinkommens aus. Dabei fließen zum Beispiel Milliarden von Dollar in Baumwollsubventionen, die an einige wenige reiche Farmer gehen - während sie gleichzeitig die Preise drücken unddie Armut unter den Konkurrenten in den Entwicklungsländern steigern…Um das Defizit zu verringern, brauchen wir
viertens ein gerechteres und effizienteres Steuersystem, in dem dieSonderrechte von Kapitalgewinnen und Dividenden abgeschafft werden. Warum sollten diejenigen, die für ihr Geld arbeiten, höhere Steuersätze bezahlen müssen als diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Spekulation verdienen?
Und fünftens würde eine geringfügige Erhöhung der tatsächlich bezahlten Steuern, sagen wir um fünf Prozent, im Laufe eines Jahrzehnts mehr als 1000 Mrd. Dollar einbringen…“
Vor über 30 Jahren war das bis dahin stabile Weltfinanzsystem aus den Fugen geraten, nachdem US-Präsident Richard Nixon Anfang der 70er Jahre das „Bretton-Woods-System“ von 1945 aufgekündigt hatte.
- Die Währungen begannen zu „floaten“, wurden den freien Marktkräften ausgeliefert und zum Spielball von Währungs spekulantengemacht, wie zuletzt während der Asienkrise 1997. Seitdem hat sich das System wieder stabilisiert, allerdings
- um den Preis von wirtschaftlichen Ungleichgewichten, die weltweit vor allem zwischen den USA und den Schwellenländern, aber auch in den Ländern selbst entstanden sind.
- Dass es irgendwann zu einer Korrektur der globalen Ungleichgewichtekommen muss, darüber sind sich heute alle Ökonomen vom IWF über die Weltbank bis zu den Europäern in der OECD einig.
- Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft wird die Binnennachfrage und der Konsum in den USA gedämpft, die Zinsen- und die Sparquoteerhöht, die Liquidität vermindert und die US-Staats-ausgaben im sozialen und auch im militärischen Bereich gesenkt werden müssen.
- Das Leistungsbilanz-, Handels- und Staatshaushaltsdefizit, bzw. die
- Schulden der USA können nicht bis in alle Ewigkeit steigen und dieses amerikanische „Problem“ müssen zuerst die lösen, die es haben. Es sind zuallererst die USA, die ihr ausuferndes Ungleichgewicht korrigieren sollten…
- Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es in Zukunft zu einer Abwertung des Dollars kommen. Die Frage ist nicht mehr, ob der Dollar an Wert verliert, sondern wann der Bedeutungsverlust des Dollars als globale Leitwährung eintritt.
Die Frage ist, ob diese Korrektur sanft und schonungsvoll für die Völker der Welt von statten geht und ob Schadensbegrenzung möglich ist, die verhindert, dass die Weltwirtschaft in dem Strudel des Dollarverfalls mitgerissen wird…
Die Stärkung der Binnennachfrage in den Schwellenländern und die verstärkte Hinwendung zu den Bedürfnissen des eigenen Landes
- verringern die Abhängigkeit von der Nachfrage amerikanischer Verbraucher und
- dienen dem Aufbau der Volkswirtschaften in China, Indien und anderen Ländern.
- Es scheint Hoffnung zu geben für eine "weiche Landung" des US-Dollars als globaler Leitwährung im Gefüge der Weltwirtschaft.
- Schwellenländer wie China haben zumindest in naher Zukunft ein ökonomisches Interesse daran, dass ihre im Gegensatz zu der US-Wirtschaft reale Werte und Reichtum produzierenden"Wachstumsmaschinen", die seit Jahren auf Hochtouren laufen, so weiter laufen, wie bisher.
- Die Länder können versuchen, die Kapitalströme in die USA ganz behutsam aus der US-Währung in andere Währungen wie den Euro umzuleiten, der im chinesischen Währungskorb schon heute mit über 25 Prozent gewichtet ist entsprechend der Bedeutung der Handelsbeziehungen zu China.
- China kann sein Sparkapital, das seit Jahren zunehmend in Währungsreserven und amerikanischen Staatsanleihen geparkt ist,behutsam abschöpfen und noch mehr als bisher für eine
- nachhaltige Entwicklung der nationalen chinesischen Volkswirtschaft nutzen.
- China kann sich entscheiden, nicht mehr vorwiegend für den Export vor allem in die USA zu produzieren, sondern kann stattdessen das
- Lebensniveau der eigenen Bevölkerung anzuheben, indem es vermehrt die
- Binnennachfrage im eigenen Land bedient.
Dann besteht vielleicht eine Chance und die Völker der Welt werden nicht zwingend in dem Strudel eines zusammen brechenden US-Weltfinanzsystems mitgerissen werden.
- Selbst wenn es einige Experten in den Industriestaaten nicht wahrhaben wollen, scheint doch China mit einer Bevölkerung von 1,3 Mrd. Menschen und einer konstant und rasant wachsenden Wirtschaft einen großen Teil des zukünftigen Schicksals der Welt in den Händen zu halten.
- Die Weichen in eine neue Richtung haben die Chinesen im März 2006in ihrem „Fünf-Jahres-Plan“ bis 2010 gestellt.
„Fünf-Jahres-Plan“ vom März 2006
Beschlossen wurde darin, dass das
- wirtschaftliche Wachstum und die industrielle Produktion in Zukunft vorwiegend den 7oo Millionen Bauern helfen sollen und nicht umgekehrt wie bisher.
- Das Gefälle von Stadt und Land soll verkleinert und die
- Unterschiede von Arm und Reich sollen verringert werden.
- Die Umwelt soll geschont werden und
- mit den Ressourcen des Landes will man behutsamer umgehen.
- Eine weniger exportgetriebene und dafür mehr Binnenmarkt orientierte Produktion leitet die bisher in den Export gegangenen Güter mittelfristig zum Teil um in die nationalen Binnenmärkte.
- Das verbraucht überschüssiges Sparkapital und übergroßeWährungsreserven und setzt sie ein
- zum Wohle der breiten Masse der Menschen in den ärmeren Ländern…
Financial Times Deutschland
1. Aug. 2011
Von Stephen Roach
„… Führende chinesische Politiker haben kein Verständnis dafür, wie die USA Politik auf Kosten der finanziellen Stabilität machen.
"Das ist schockierend", sagte mir ein hochrangiger Funktionär.
"Die andauernde Verantwortungslosigkeit der Regierung ist erstaunlich." China steht nicht unbeteiligt am Rand.
- Nach der asiatischen Finanzkrise der späten 90er-Jahre hat das Land etwa 3200 Mrd. Dollar Fremdwährungsreservenangehäuft, um sein System gegen externe Schocks abzusichern.
- Zwei Drittel dieser Summe stecken in Dollar-Anlagen, darunter hauptsächlich US-Schatzbriefe und andere öffentliche Wertpapiere… Nicht nur aus Sicherheitsbedürfnis ist China eine so große Wette auf die einst relativ risikolosen Papiere eingegangen, sondern auch, weil die Wechselkurspolitik des Landes dies erforderte.
- Um die Anpassung des Renminbi an den Dollar beizubehalten, musste China einen ungewöhnlich hohen Anteil seiner Fremdwährungsreserven in Dollar anlegen. Diese Tage sind vorbei.
- China erkennt, dass es nicht mehr sinnvoll ist, seine momentane Wachstumsstrategie beizubehalten, die hauptsächlich auf einerKombination von Exporten und einem massiven Puffer aus Fremdwährungsreserven in Dollar beruht.
Dabei folgt die chinesische Führung hauptsächlich drei Erkenntnissen:
- Erstens waren die Krise und die große Rezession von 2008 und 2009 ein Weckruf. Zwar blieb die chinesische Exportindustrie sehr wettbewerbsfähig, aber trotzdem kamen infolge dieser Zeit verständlicheZweifel an der ausländischen Nachfrage nach chinesischen Produkten auf. In den USA, Europa und Japan, jenen krisengeschüttelten Industrieländern, die gemeinsam mehr als 40 Prozent der chinesischen Exporte abnehmen, wird die Konsumnachfrage wahrscheinlich in den kommenden Jahren langsamer wachsen als während des chinesischen Exportbooms der letzten 30 Jahre.
- Die Exportorientierung, lange stärkster Antrieb des chinesischen Wachstums, weist entscheidende Nachteile auf.
- Zweitens sind die Kosten für die Versicherungsprämie in Form übergroßer chinesischer Fremdwährungsreserven aufgrund politischer Risiken gestiegen. Da die Schuldenrückzahlung der US-Regierung fraglicher wird, steht das Konzept der risikolosen Dollar-Anlagen infrage…
- Schließlich erkennt China das Risiko der eigenen makroökonomischen Ungleichgewichte - und den Einfluss des exportgeführten Wachstums sowie der kumulierten Dollar-Bestände auf diese. Darüber hinaus registriert China den politischen Druck der Industrienationen gegen die enge Kontrolle des Wechselkurses zum Dollar - ein Druck, der stark an eine Kampagne gegen Japan Mitte der 80er-Jahre erinnert. Im Gegensatz zu Japan gibt China den Rufen nach einer scharfen Aufwertung seiner Währung nicht nach. Allerdings sieht das Land gleichzeitig die Notwendigkeit, diese geopolitischen Spannungen ernst zu nehmen.
- Es reagiert darauf durch Förderung der Inlandsnachfrage und löst sich dabei aus der Abhängigkeit von Dollar-Anlagen.
All dies steht transparent in Chinas zwölftem Fünfjahresplan.
- Konsumförderung soll die unhaltbare Schieflage richten.
- Durch Schaffung von Arbeitsplätzen im Dienstleistungssektor,
- intensive Urbanisierung und
- Ausbau des sozialen Sicherheitsnetzes werden Arbeitseinkommen und Konsumentenmacht gestärkt.
Das dürfte den Konsumanteil an der chinesischen Wirtschaft bis 2015 um mindestens fünf Prozent des BIPs steigern. Eine konsumorientierte Neuausrichtung lindert viele der oben angesprochenen Spannungen.
- Sie entkoppelt das Wirtschaftswachstum von einer gefährlichen Abhängigkeit von externer Nachfrage und
- wechselt zur internen Nachfrage, die großen Nachholbedarf hat.
- Außerdem nimmt sie den Druck weg, zur Exportförderung die Währung billig halten zu müssen, was Potenzial für Währungsreformen bietet.
- Allerdings wird China durch die Erhöhung des Konsumanteils am BIP große Teile seiner Ersparnisse aufbrauchen.
- Dies könnte die Leistungsbilanz bis 2015 ausgleichen - oder gar zu einem kleinen Defizit führen. Also wird China, der größte ausländische Käufer von US-Staatspapieren, bald gesättigt sein.
- Ein weiterer nichtssagender Haushaltskompromiss und schwächeres US-Wirtschaftswachstum lassen eine lange Periode übergroßer Staatsdefizite erwarten. Und dies wirft die größte Frage von allen auf:
- Wie will sich eine klamme US-Wirtschaft bei fehlender chinesischer Nachfrage nach Staatsanleihen finanzieren, ohne den Dollar auf Talfahrtzu schicken und/oder die langfristigen Zinsen stark zu erhöhen?
Chinas Antwort ist klar: Das Land ist nicht mehr bereit, im Vertrauen auf hohle Versprechen und marode Wirtschaftspolitik seine Stabilität aufs Spiel zu setzen. Die Chinesen sagen endlich Nein. Hören wir ihnen genau zu!“
Armutsbekämpfung
durch „Stimulierung der Binnennachfrage“
durch „Stimulierung der Binnennachfrage“
- In der Frage, wie die globalen Ungleichgewichte am Besten reduziert werden können, scheint sich ganz langsam ein Konsens… herauszubilden. Übereinstimmung scheint darüber zu bestehen, daß China seinen behutsamen Weg gehen wird, um den Exportüberschuß im Handel mit den USA zu reduzieren und so den chinesischen Beitrag zumAbbau der globalen Ungleichgewichte beizusteuern.
- Die Ausübung massiven Drucks auf die chinesische Regierung wird als kontraproduktiv angesehen.
- Unter dem Zwang der vorgegebenen globalen, ökonomischen Situation, insbesondere im wirtschaftlichen und finanzpolitischen Verhältnis Chinas zu den USA wird China seiner heute noch vorwiegend exportorientierten Produktion eine neue Richtung geben müssen.
Rahmen des verabschiedeten Fünfjahresplans aus dem Jahre 2006
- Im Rahmen des verabschiedeten Fünfjahresplans wurden die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet, daß ein wesentlich größerer Teil des chinesischen Exportvolumens von den US-Märkten umleitet wird in den chinesischen Binnenmarkt und in die Märkte der Schwellen- und Entwicklungsländer.
- China wird die Kaufkraft seiner Bevölkerung heben müssen, um einenaufnahmefähigen Binnenmarkt zu schaffen.
- China scheint nach derzeitiger Lage der Dinge in der globalen Weltwirtschaft keine andere Wahl zu haben.
- Nur durch möglichst konsequente Hebung des Wohlstands seiner riesigen Bevölkerung wird China seinen Handelsüber schuß mit den Vereinigten Staaten abbauen können und seine Dollarguthaben in Form vonWährungsreserven und US-Staatsanleihen nicht weiter anwachsenlassen.
- Amerikanischer Protektionismus in Form von Strafzöllen auf alle chinesischen Waren in den USA würde
- diese Entwicklung eher noch beschleunigen, sicher aber nicht anhalten.
- Wenn Chinas Wirtschaft durch protektionistische Maßnahmen seitens der US-Regierung im Wachstum gebremst werden wird und schlimmstenfalls Überproduktion droht, spätestens dann werden die chinesischen Export umgeleitet werden müssen.
- Ein potentiell aufnahmefähiger chinesischer Binnenmarkt mit einer Bevölkerung von 1300 Milliarden Verbrauchern bietet sich geradezu an, wenn die entsprechende Kaufkraft entwickelt worden ist und China ist mit Elan dabei, diesen Markt zu entwickeln…
- Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Neuorientierung der chinesischen Wirtschaftspolitik scheinen besser zu sein als bisher angenommen… Nach der Auswertung der statistischen Erhebung trägt das Dienstleistungsgewerbe nun mit 40 Prozent, statt bisher 32 %, zur gesamten Wertschöpfung (BIP) bei…
- Chinas Abhängigkeit von seiner Industrie ist geringer als bisher angenommen wurde. Auch das Verhältnis von Investitionen und BIP liegt jetzt bei weniger als 40 Prozent (bisher: 47 %).
- Die Stimulierung der Binnennachfrage und damit die Bekämpfung der Armut einer Hunderte von Millionen zählenden Bevölkerung ist heute in China der Weg, um aus der Exportlastigkeit des wirtschaftlichen Wachstums und um aus der Abhängigkeit der chinesischen Industrie von dem amerikanischen Markt herauszukommen.
- Das scheint der einzig gangbare chinesische Beitrag zum Abbau der globalen Ungleichgewichte zu sein. Vorraussetzung dafür wiederum ist die
- Hebung der Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten. Eine angemessene
- Anhebung der Löhne, die die steigende Produktivität berücksichtigt, und die Gestaltung eines
- gerechten Steuerwesens, das die Reichen nicht von den Abgaben befreit und aus der Verantwortung für das Gemeinwohl entlässt, sind große Aufgaben, die in China jetzt in Angriff genommen werden.
- Wenn das soziale Netz, das Gesundheitswesen und die Altersvorsorge ausgebaut und zum großen Teil auch über Staatsausgaben finanziert werden, kann eine Absenkung der hohen Sparquote in China von derzeit 45% erreicht werden.
- Die Menschen müssen dann nicht mehr so große Angst vor einer ungewissen Zukunft haben und sind nicht mehr gezwungen, so viel zu sparen, weil sie dann mehr soziale Sicherheit haben…
In China haben sich große Ungleichgewichte zwischen
- Arm und Reich, zwischen den
- entwickelten und zurückgebliebenen Regionen, zwischen Bedürfnissen der Bevölkerung nach einer
- sauberen und gesunden Umwelt und einer
- Politik unbegrenzten Wachstums herausgebildet.
- Die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums war weder sozial gerecht noch nachhaltig genug.
Die Ursachen der entstandenen Widersprüche scheinen erkannt und die politische Korrektur der Ungleichgewichte wird hoffentlich eingeleitet... Die ökonomische Grundlage für das angestrebte Konzept des Aufbaus einer „harmonischen Gesellschaft“ scheint in China heute vorhanden zu sein. Neben einer
- modernen, leistungsfähigen Industrie, die dynamisch wächst, sich im Wettbewerb auf den Weltmärkten erfolgreich behauptet und weltweiten Handel treibt, besitzen die Chinesen, dank einer bisher umsichtigen und soliden Wirtschafts- und Finanzpolitik, ein
- hohes privates Sparvermögen von über sechs Billionen Dollar,
- riesige Währungsreserven in Höhe von über 900 Mrd. Dollar und
- 250 Mrd. Dollar schwere US-Staatsanleihen.
China setzt mehr auf eigene Verbraucher
Reuters Deutschland
18. Oktober 2010
"Peking (Reuters) - Exportweltmeister China will sich auf dem Weg zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stärker auf die eigenen Verbraucher stützen. Angesichts starker Wohlstandsunterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung will das Land die Kaufkraft der mehreren hundert Millionen einfachen Arbeiter und Bauern fördern und so sein Wirtschaftswachstum in den kommenden fünf Jahren sichern. Die Volksrepublik müsse mit einem Durchbruch beim Umbau der Wirtschaft sowie politischen Reformen ein stabiles und relativ schnelles Wachstum aufrechterhalten, beschloss das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei am Montag bei der Verabschiedung des Fünfjahresplans für den Zeitraum von 2011 bis 2015…
Präsident Hu Jintao hatte bereits gefordert, das Wachstum auf eine breitere Basis zu stellen und die Kluft zwischen der wohlhabenden städtischen Oberschicht und der teils bitterarmen Landbevölkerung zu verringern…
Der Chef der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Zhang Ping, sprach sich für höhere Ausgaben im Sozialwesen und für den Wohnungsbau aus, um den Konsum von Arbeitern und Bauern zu stärken.
Das sei der Schlüssel zur Stützung des Wirtschaftswachstums.
"Schwerpunkt beim nächsten Schritt der Wirtschaftspolitik muss sein, die Rolle der Inlandsnachfrage beim Wachstum auszubauen, vor allem die Rolle desprivaten Konsums", sagte er einer staatlichen Zeitung…
Dem neuen Fünfjahresplan zufolge sollen neue strategisch wichtige Branchen wie Erneuerbare Energien und Umweltschutz acht Prozent zur Wirtschaftsleistung beitragen. Die Energie-Effizienz der Wirtschaft solledeutlich verbessert werden, berichteten staatliche Medien unter Berufung auf einen Mitarbeiter der nationalen Energiebehörde.“
Politik einer „Hinwendung zum eigenen Binnenmarkt“
Das erfreulichste Ergebnis einer solchen Politik einer vermehrten „Hinwendung zum eigenen Binnenmarkt“ wäre die Verminderung der Armut weltweit – ein wichtiges Milleniumziel der Vereinten Nationen, das über eine Erhöhung der Entwicklungshilfe allein nicht erreicht werden kann.
- Es scheint, als gebe es erfreulicherweise keine andere Alternative zu diesem Vorgehen. Trotz intensiver Suche wurden bisher keine mehr Erfolg versprechenden alternativen Ansätze vorgeschlagen, um die so genannten „globalen“ Ungleichgewichte abzubauen und man könnte freudig geneigt sein zu hoffen, dass es in der Realität wirklich keine andere Option gibt…
- Es scheint, als würden in einer Zeit der weltweiten Realität der kapitalistischen Produktionsweise die globalen Ungleichgewichteökonomischen Gesetzen folgend zu einer Lösung drängen, die vorwiegend den Völkern der Schwellen- und Entwicklungsländer zu Gute kommt, während gleichzeitig darüber spekuliert werden kann, ob sich die USA längerfristig auf der Verliererseite der vor allem von ihnen betriebenen Version einer neoliberalen Globalisierung wieder finden werden.
- Entscheidend allerdings wird sein, ob diese Entwicklung friedlichverläuft, denn niemand kann voraussehen, wie ein verwundetes Tier reagiert, auch wenn es vielleicht nur ein „Papiertiger“ ist.
Die ökonomische und auch die politische Handlungsfähigkeit der USA leiden schon heute und ihre Abhängigkeit von den wachsenden Volkswirtschaften der „Dritten Welt“ vergrößert sich von Jahr zu Jahr.“
Friedliche Entwicklung in der Welt ohne Handelskriege und Protektionismus
- Nach Einschätzung Bernankes ist eine geordnete Rückführung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits über einen längeren Zeitraumhinweg wahrscheinlicher als eine plötzliche Korrektur der globalen Ungleichgewichte, die beispielsweise durch einen scharfen Kursrutsch und Wertverlust des Dollars ausgelöst werden könnte. Mindestens zehn Jahre oder länger könne es aber dauern, ehe das Defizit wieder auf ein stabileres Niveau gesunken sein werde…
- Nach Ansicht Bernankes muss die Konsolidierung in den Vereinigten Staaten begleitet werden von einer Erhöhung der Binnennachfrage in anderen Teilen der Welt und insbesondere in China mit einer Bevölkerung von 1,3 Mrd. Menschen.
- Dort solle nicht mehr so viel für den Export produziert werden, sondern in Zukunft mehr für den eigenen Binnenmarkt…
- Die Vorstellungen des Vorsitzenden der privaten amerikanischen Zentral- und Notenbank kommen den Zielen, die China mit dem neuen„Fünfjahresplan“ im März diesen Jahres in Angriff genommen hat, sehr nahe. Auch die chinesische Regierung und der Volkskongress sehen keinen anderen Weg als die
- Stärkung der Binnennachfrage, die
- Förderung der Verbrauchernachfrage und die
- Hebung der Kaufkraft in China, um den Export chinesischer Waren nach Amerika und so das Handels- und Leistungsbilanzdefizit der USA zu reduzieren.
- Wenn die amerikanische Regierung China genügend Zeit lässt, um diesen Weg zu gehen, dann würde das für eine friedliche Entwicklung in der Welt sehr förderlich sein und Handelskriegen und Protektionismus vorbeugen.
- Besonders China hat großes Interesse an einer weiteren friedlichen Entwicklung mit wirtschaftlichem Wachstum und Mehrung des Wohlstands der Menschen, denn in China warten Hunderte Millionen von Menschen darauf, dass sie ausreichend und sichere Arbeitsplätze bekommen, dass ihre Kaufkraft gehoben wird und sie in Zukunft verstärkt als Verbraucher auftreten können auf einem Binnenmarkt, der ihnen all das bietet, was sich eine moderne Mittelstands gesellschaft zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse wünscht.
- Riesige Investitionen in die Infrastruktur der ländlichen Regionen, in den Bau neuer Fabriken und Produktionsstätten, in den Schutz von Umwelt und Ressourcen werden zur Erreichung dieser Ziele aufgebracht werden müssen.
Großes Interesse an solchen Vorhaben haben zum einen die chinesischen Beschäftigten und Verbraucher, die unmittelbar davon profitieren werden. Aber auch Chinas private Unternehmer müßten eigentlich hoch erfreut sein über diese neue Entwicklung, denn sie garantiert ihnen auf einem erweiterten chinesischen Binnenmarkt langfristig ertragreiche Geschäfte.“
The Financial Times
Von Philip Stephens
„… Wer früher nach China kam, dem erzählten die Chinesen meist, sie hätten ihre Lektion aus der Geschichte gelernt:
Das Aufeinandertreffen zwischen aufstrebenden und bestehenden Supermächten führte viel zu oft zu Kriegen, Chinas "friedlicher Aufstieg" sollte daher das Unheil vermeiden.
Außenpolitiker in Peking schienen mehr über Kaiser Wilhelm II. und seine Politik zu wissen als die meisten Europäer. Doch diese Lektionen… wurden ersetzt durch die wiederholte Äußerung, dass die Vorherrschaft der Amerikaner zu Ende geht; dass die Welt künftig aus mehreren regionalen Mächten besteht; und dass Chinas strategische Interessen in dem Maße gewachsen sind wie seine Wirtschaftskraft - und diese müsse es beschützen, etwa durch den Bau einer großen Flotte….
Fast jedes Gespräch mit chinesischen Politikern beginnt mit Innenpolitik:
die Förderung des Wirtschaftswachstums und der Schutz der sozialen und politischen Ordnung. Die Außenpolitik ist nur dazu da, diese innenpolitischen Interessen zu verfolgen. China will weltweit den Zugang zu Öl und anderen Rohstoffen vor allem deshalb erlangen, um die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten…
Es wäre ein Fehler zu glauben, die Chinesen hätten ein festgelegtes Weltbild. In der Führung wird heftig diskutiert, wie das Land mit dem Westen und speziell den USA umgehen soll. Wie in Washington gibt es auch in Peking die Tauben und die Falken, Diplomaten und Hardliner…. Ein Offizieller berichtete von Klassenkameraden, die die Amerikaner für den ewigen Rivalen halten. Andere argumentierten, China und USA hätten doch viele gemeinsame Interessen… Es gibt durchaus Anzeichen, dass Peking womöglich wieder einen Schritt zurück macht…
Vor gut zwei Jahrhunderten hatte US-Präsident James Monroe den Machtanspruch für die westliche Welt formuliert - warum, so fragen viele in Peking, sollte das China nicht auch für die östliche Welt tun dürfen? Solch Gedankengut hat allerdings viele der chinesischen Nachbarn enger an die USA rücken lassen. Und mit Indien hat Washington eine strategische Partnerschaft vereinbart.
Das sei doch nur ein Versuch, China einzudämmen, protestiert Peking. Ich glaube, Washington will China damit vor allem demonStrieren, dass sich die USA auch noch die nächsten Jahrzehnte in Asien tummeln werden.
Die Gefahr, dass diese Rechnung nicht aufgeht, ist allerdings ziemlich offensichtlich. Andererseits, ein friedlicher Aufstieg ist nun mal nicht berechenbar.
China setzt friedlich auf ökonomische Stärke.
- „Überall da, wo China gemeinsame Interessen mit seinen Nachbarn und mit vielen andern Ländern entwickeln und ausbauen möchte, waren die USA schon vorher da…
- Den ganzen Erdball haben sie mit einem Netz von Militärstütz punkten und Unternehmensniederlassungen überzogen.
- Die Vereinigten Staaten lassen China oft keine andere Wahl, als immer da nachzusetzen, wo die amerikanische Position geschwächt ist oder, wo gar ein Vakuum entstanden ist, wie etwa in Afrika - dem „vergessenen Kontinent“.
- Vor etwa hundert Jahren betraten die aufstrebenden WirtschaftsmächteDeutschland im europäischen Raum und Japan in Ostasien mit Macht die weltpolitische Bühne und forderten ihre Geltung gegenüber den herrschenden Mächten ein. Schon damals waren die USA eine beherrschende Weltmacht, die mit Großbritannien zusammen, neben anderen Staaten wie Russland und Frankreich, bereits ihreEinflusssphären abgesteckt hatte.
Eine solche Situation birgt immer Gefahren für den Weltfrieden.
- Heute setzt China friedlich vorwiegend auf ökonomische Stärke, in einer Welt, in der die USA als die einzige verbliebene und unverzichtbare Supermacht aus historischen Gründen noch immer das Sagen haben.
- Chinas militärische Nachrüstung wirkt im Vergleich zu dem überall präsenten Militärapparat der USA eher bescheiden.
- Ein Land aber, das wirtschaftlich mächtig ist, kann sich technologisch und auf der Grundlage der Produktivität der Wirtschaft schnell in die Lage versetzen, auch militärisch zu erstarken, wenn es sich bedroht fühlt…
- Europa kann nur gewinnen, wenn es mit China und anderen Schwellenländern freundschaftliche und kooperative Wirtschaftsbeziehungen unterhält, die zu beiderseitigem Nutzen und Vorteil sind.“
10. Juni 2011
Von Thomas Fricke „Klar, Amerika ist wichtig.
Nur hat die Finanzkrise den Trend zur globalen Gewichtsverlagerungdramatisch beschleunigt - weg von den Vereinigten Staaten. Schon weil in vielen Schwellenländern ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Krise ausblieb, erreichen die zwischenzeitlich geschrumpften USA seitdem einendeutlich kleineren Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt.
- Ähnliches gilt in Sachen Importmarkt. Noch vor zehn Jahren kauften die Amerikaner fast 20 Prozent der weltweiten Importe. Mittlerweile sind es noch zwölf Prozent. Anno 2000 lag die amerikanische Quote fünfmal so hoch wie die chinesische. Heute trennen beide Länder gerade mal noch drei Prozentpünktchen… Alles in allem geben die Chinesen zwar nach wie vor nur ein Fünftel dessen aus, was die Amerikaner so ausgeben. Dafür wachsen ihre Ausgaben fünfmal so schnell. Ergebnis:
- 2010 trug China erstmals genauso viel zum weltweiten Anstieg des Konsums bei wie die Amerikaner. Vor zehn Jahren lag der US-Beitrag fünfmal so hoch.
- Noch eindrucksvoller ist der Trend bei den Investitionen, zu deren globalem Wachstum die Chinesen 2010 enorme sieben Prozentpunkte beitrugen und die US-Unternehmen nicht einmal einen.
- Bei den globalen Direktinvestitionen liegt China selbst im Niveau jetzt gleichauf, ebenfalls historisch: 2010 investierten ausländische Firmen im Reich der Mitte erstmals mehr als in den USA. Vor Kurzem undenkbar.
Wie eindrucksvoll all das den jahrzehntelang immensen Einfluss der US-Konjunktur auf den Rest der Welt relativiert, hat schon die jüngste Krise erahnen lassen. Während die USA in eine gewaltige Rezession glitten, wuchsen Chinesen, Inder und andere fast unbekümmert weiter, gestützt auch von großen Konjunkturpaketen.
Die deutsche Wirtschaft boomt seit zwei Jahren, obwohl hiesige Exporteure heute nicht mehr, sondern weniger in die USA verkaufen als 2005/06. Da kann der Aufschwung definitiv nicht herkommen. Nach China hat sich der deutsche Export allein seit 2007 dafür mehr als verdoppelt. Auch das gleicht einer Zeitenwende: Vor zehn Jahren verkauften die Deutschen fünfmal mehr in die USA als nach China. Jetzt ist China kurz davor, die USA als Absatzmarkt abzuhängen - und als ausländischer Konjunkturmotor.
Wahrscheinlich würde all das vor schwereren Folgen nicht schützen, wenn Amerika in eine tiefe Rezession glitte; dafür ist das Land noch zu gewichtig. Und natürlich hat die jüngste Krise auch gezeigt, wie schnell eine systemische Finanzkrise von New York auf Deutschland überspringen kann. Nur gibt es derzeit weder Rezessionssignale noch eine Blase wie vor 2008 am US-Immobilienmarkt; die Bauinvestitionen sind auf mickrige 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung gefallen, da kann nicht mehr viel einbrechen. Umso nachdrücklicher gilt die neue Regel:
Financial Times Deutschland
- Joseph E. Stiglitz - Stoppt die rechten Krisentreiber
- J. Bradford DeLong - Geständnisse eines Deregulierers
- Dani Rodrik - Eine Wette gegen das Volk
- Dani Rodrik - Nichts geht gegen das griechische Volk
- Kenneth Rogoff - Vom Euro-Schneeball zur Lawine
- Joseph E. Stiglitz - Der IWF braucht mehr als einen neuen Chef
- George Soros - Geheimbund Rohstoffindustrie
- J. Bradford DeLong - USA haben auf Sand gebaut
von Freeman
- Während China seine Wirtschaft ausbaut und die Infrastruktur verbessert, gute Beziehungen weltweit mit Ländern durch Investitionen sucht, ist Amerika damit beschäftigt nur durch militärische Macht… das Imperium aufrecht zu erhalten.
- China verkündet die Eröffnung der Bahnstrecke mit dem schnellsten Zug der Welt und zeigt mit dem Wuhan-Guangzhou Hochgeschwindigkeits zug, dass es in Sachen Hochleistungsbahnen die Nase vorne hat…
- Obama verkündet, der Krieg gegen den Terror muss auf Jemen ausgeweitet werden, nach Irak, Afghanistan und Pakistan.. Es wird nochmehr Geld für Krieg und Sicherheit ausgegeben (das man nicht hat) und die Infrastruktur in den USA lässt man verlottern…
- China baut ein öffentliches hochmodernes Transportsystem, welches das ganze Land verbindet, die Häfen mit den Produktionsstandorten, die arbeitende Bevölkerung mit ihren Arbeitsplätzen.
- Washington ist nur mit der „islamischen Bedrohung“ und dem „Krieg gegen den Terror“ beschäftigt, der schon seit fast 10 Jahren andauert und Unsummen kostet. Mit der Invasion und Besetzung islamischer Länder sind fast 1 Billion Dollar ausgegeben worden, die der amerikanischen Bevölkerung überhaupt nichts bringt, während
- China sein ganzes Land modernisiert und die Bevölkerung sehr davon profitiert.
- Während das Weisse Haus und der Kongress… sich überall Feinde schafft, die Kriegskosten eine astronomische Verschuldung verursachen und die eigene Wirtschaft zerstören, ist
- das BIP von China ums Zehnfache in den letzten 26 Jahren gestiegen.
- Während die USA 1,4 Billionen Dollar den Wall Street Bankern und dem Militärindustrie geschenkt hat, die Staatsverschuldungund das Aussenhandelsdefizit sich ständig erhöht, dieArbeitslosigkeit bei tatsächlichen 20 Prozent liegt und die Bevölkerung unter einer Dauerrezession leidet, haben die
- Chinesen ein Konjunkturprogramm lanciert, welches denProduktions- und Bausektor ankurbelt, was zu einem Wachstum von 8 Prozent führte und die Beschäftigung erhöht.
- Während die USA seine Zeit, Ressourcen und Personal für die Kriegsführung einsetzt… baut
- China seine Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen asiatischen Ländern, aber auch nach Südamerika und Afrika aus und verbessert diese…
- China hat Deutschland im Jahre 2009 als "Exportweltmeister" überholt…
- Während die USA über 60 Milliarden Dollar für interne Sicherheitausgebeen und die Grösse ihrer “Heimatschutzbehörden” ständig aufbläht… hat
- China 25 Milliarden Dollar in den Ausbau der Energieversorgung mit Russland investiert und gerade die 1'833 Kilometer lange Turkmenistan-China Gaspipeline eröffnet.
Wir sehen wie unterschiedlich die beiden Länder vorgehen.
- Die asiatischen Staaten, angeführt durch China, werden immer schneller zu bedeutenden Weltmächte, auf Grund ihrer massiven inländischen und ausländischen Investitionen in die Produktion, Transport, Technologie und Bodenschätze.
- Im Gegensatz dazu ist die USA eine Weltmacht auf dem absteigenden Ast, mit einer… zerstörten Industriebasis, die… nur auf eine Wirtschaft aufgebaut ist, welche sich auf die Waffenindustrie und denFinanzspekulationen der Wall Street konzentriert… Statt in zivile Technologien zu investieren, welche der eigenen Bevölkerung etwas bringen und an die Welt verkauft werden können, werden Unsummen in militärisches High-Tech reingebuttert…
- Während China seineWirtschaftsstruktur ausbaut, das Inland entwickelt und die Ungleichheit im sozialen Bereich behebt, werden
- in den USA dieSozialprogramme aus Geldmangel zurückgefahren, derUnterschied zwischen Arm und Reich immer grösser und ausgerechnet der parasitäre Finanzsektor am Leben erhalten, der die Industrieland schaft mit Gewinnmaximierung ausgeschlachtet, zerstückelt und ins Ausland verscherbelt hat…
- Während die USA in über 130 Ländern Truppen stationiert, die Militärbasen im Nahen Osten, Zentralasien, am Horn von Afrika und Südamerika weiter ausbaut, stellt
- China den afrikanischen Ländern Kredite in Höhe von 25 Milliarden Dollar zur Verfügung, damit diese ihre Infrastruktur, Energie produktion, Abbau von Bodenschätzen und Produktionsstätten verbessern können…
- China hat seine Beziehungen mit den dynamisch wachsendenlateinamerikanischen Ländern gefestigt, welche 80 Prozent der Bevölkerung des Kontinents ausmachen…
- Ja sicher ist China kein Musterknabe was die Menschenrechte angeht, aber Amerika sicher auch nicht… Ja China ist eine kommunistische Parteidiktatur, aber die
- USA eine Demokratie noch zu nennen ist ein Hohn. Die US-Verfassung hat doch keine Gültigkeit mehr. Dort diktieren die Finanzoligarchie, die Konzerne und Wall Street was passiert…
- Jedenfalls bombardiert China nicht andere Länder und fällt über sie her, im Gegensatz zum amerikanischen Kapitalismus, der eine monströse Militärmaschinerie unterhält, welche das Land aussaugt, um ihre nie endenden Kriege durchführen zu können.
- China investiert in Länder die Ölvorkommen haben, die USA greift sie an. China hilft Infrastrukturen in den armen Ländern aufzubauen, die USA zerstört sie… China übt seine Macht durch Handel aus, die USA durch Drohungen und Kriege. China ist mit dynamisch wachsenden Ländern verbunden…
- China produziert die Konsumgüter der Welt, welche allen zu Gute kommen…
- Amerika steht vor einer internen Krise… ohne einen Lösungsansatz zu haben. Es hat keine Beschäftigungsmöglichkeit, weil alle Produktions stätten ins Ausland exportiert wurden. Nur sich gegenseitig Dienst leistungen mit McJobs anzubieten bringt nichts. Übrig geblieben ist eingigantischer Schuldenberg und Verpflichtungen, die nicht zurück zahlbar sind…
- Damit Amerika wieder ein normaler Staat für seine Bürger wird, muss es eine radikale Umkehr vollziehen.
- Die Kriege müssen sofort beendet und alle Militärbasen aufgegeben werden.
- Die Träume eines weltweiten Imperiums sind vorbei, weil nicht bezahlbar und von der Welt nicht mehr akzeptiert.
- Die Industrie muss von Grund auf neu aufgebaut werden, welche die eigenen Bevölkerung versorgen kann. Es müssen öffentliche Infrastrukturen geschaffen werden, welche das Land in die Zukunft bringen. Dieses Leben über seine Verhältnisse, nur von der Substanz, nur durch Schuldenmachen auf Kosten des Restes der Welt, muss beendet werden…
Nur, wer soll die Notwendigkeit einer Wende einsehen, auslösen und umsetzen?
- China hat jetzt schon gewonnen und Amerika verloren, denn sie müssten nur aufhören, die Schuldscheine der Amerikaner zu akzeptieren… Die USA schulden den Chinesen 1 Billion Dollar, welche sie niemals zurückzahlen können… Die Chinesen haben Zeit, sie denken in anderen Dimensionen, hatten schon eine Hochkultur, da sind wir in Europa noch in Fellen rumgelaufen. Und denkt dran, jeder fünfte Mensch auf diesem Planeten ist ein Chinese…
- Was auch noch passieren kann, ist was ich schon mal geschrieben habe:
Wir könnten einen richtig grossen Krieg wieder haben, wenn die USA verrückt spielt, wie ein Ertrinkender wild um sich schlägt…“
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